Morgentau
 

Es blitzt ein Tropfen Morgentau im Strahl des Sonnenlichts,
ein Tag kann eine Perle sein und ein Jahrhundert nichts.


Gottfried Keller




Wie die Gedanken sind,

die du am häufigsten denkst,

ganz so ist

auch deine Gesinnung.

Denn von den Gedanken

wird die Seele gesättigt.


Marc Aurel


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Des Menschen Leben …

ist der vorbeihuschende Augenblick des Lebendigen,

ist unser Kinderspiel auf Erden,

ein Lichtschatten,

ein fliegender Vogel,

Spur eines fahrenden Schiffes,

Staub, Nebelhauch,

Morgentau und aufbrechende Blume.


Gregor von Nazianz




Wenn die Stimmen
des Alltags
schweigen,
beginnt meine Seele
zu erzählen.

Morgentau




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Ingrid
Gute Besserung!
12.2.2022-22:34
Aiste
Hello :ok:
7.8.2021-18:29
Ingrid
Gute Besserung und ein schönes WE :ok:
6.12.2019-9:02
Ingrid
Schönes Bergfest und alles Gute,
wünscht dir die
Ingrid :)
22.10.2019-21:38
Ingrid
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende en famille :)
1.3.2019-16:52
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Einträge vom: 15.12.2016

Mit Weihnachten

verbinde ich, wie Millionen andere Menschen auch, viele schöne Erinnerungen.

Vor allem natürlich mit der Kindheit.

So werde ich nie vergessen, wie ich dieser Zeit immer entgegen fieberte … und mir schon ausmalte, wie alles ablaufen würde an diesem Tag aller Tage.


Einen Tag vor Heiligabend ging ich zu meiner Großmutter mütterlicherseits. Dazu musste ich die halbe Stadt durchqueren … u.a. auch den großen Stadtpark. Dass mich meine Mutter auch dahin allein gehen ließ, zeigt wohl auch, wie sicher das Leben damals war.

Allein zum Sport, allein zu den Großeltern, allein in den Garten, der am Stadtrand lag, und jeden Tag zur Schule, was auch einen Schulweg von ca. einer halben Stunde bedeutete.

Obwohl dort auch die Straßenbahn entlang fuhr, kam wohl niemand auf die Idee, dass die Kinder damit zur Schule fahren könnten. Geschadet hat es mir nicht, dass ich alles zu Fuß ging, ganz gleich, wohin mein Weg mich führte. Passiert ist zum Glück auch nichts.

Wobei … einen Vorfall gab es schon, der einen Teil meiner Klassenkameraden ganz schön in Aufruhr versetzte.

Ich weiß es noch wie heute. Vor der Schule parkte ein rotes Auto, in dem ein Mann am Steuer saß.

Natürlich wunderten wir uns, wer das war und was er dort zu suchen hatte … und entdeckten dabei, dass es sich um einen Exhibitionisten handelt. Da war natürlich die Aufregung groß, wie sich jeder sicher auszumalen weiß.

Da eine Polizeiwache in der Nähe war, gingen wir geschlossen dorthin, um den Vorfall zu melden. Die staunten nicht schlecht, als eine halbe Schulklasse in ihre Dienststelle stürmte und alles durcheinander plapperte.

Ob sie den Mann noch erwischt hatten, entzieht sich leider meinen Erinnerungen.


Aber ich wollte von Weihnachten erzählen.


Nie werde ich vergessen, wie schön ich es fand, durch die Wege und Gassen zu laufen, vorbei an den Läden mit ihren Schaufenstern, in denen die schönsten Dinge ausgelegt waren, oder vorbei an großen und kleinen Häusern, in deren Fenstern lieblicher Weihnachtsschmuck leuchtete. Auch konnte man oft einen Blick in die gemütlichen Wohnungen werfen. Wie ich das mochte. Schon damals war ich gern allein unterwegs, konnte ich doch auf diese Weise meinen Träumen nachgehen und meiner Fantasie freien Lauf lassen. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Meine Sinne nehmen so viel wahr, das würde glaub für zehn Leben reichen.


Die kleine Wohnung meiner Großmutter war auch immer liebevoll dekoriert. Das Schönste war eine große Pyramide mit einem Engelschor, einer kleinen Schafherde, einem Bergmann-Orchester und einer Wald-Szene im Winter. Jedes winzige Detail interessierte und faszinierte mich.

Wie liebte ich es, ihrem lautlosen Spiel zu folgen, während die aufsteigende Wärme der brennenden Kerzen dafür sorgte, dass die Pyramide nicht stehen blieb. Und wenn doch, hieß es ganz schnell, Kerzen ausblasen. Nicht selten geschah dies zu spät, dann waren die Flügelchen aus Holz angesengt vom Kerzenruß und mussten wohl oder übel ersetzt werden.


Am Nachmittag des Heiligen Abends kam dann auch meine andere Großmutter und holte uns ab. Dann liefen wir gemeinsam durch die Stadt und durch den Park, bis wir das Haus sahen, in dem meine Eltern und ich wohnten. Ganz oben war unsere kleine Wohnung, im IV. Stock. Schon vom Park aus konnten wir das Wohnzimmerfenster sehen.

„Wenn wir das Bäumchen am Fenster brennen sehen, dürfen wir nach oben kommen“, lautete die Vereinbarung, die meine Mutter getroffen hatte. Aber meistens schimmerte es schon hinter den Gardinen.

Wie sehr mein Herz dann immer klopfte, spüre ich heute noch in meiner Brust ...


Morgentau 15.12.2016, 23.17| (7/7) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Herzensangelegenheiten

Heute Abend

Weihnachtsfeier. Dieses Jahr hat man sich etwas besonderes ausgedacht, denn es geht in den Weihnachtszirkus.
Lust habe ich keine, da bin ich ehrlich. Die vielen Menschen, das lange Sitzen, der zu erwartende Trubel, ... das alles ist nichts für mich.
Dennoch bin ich dabei, zeig meinen Kollegen damit, dass sie mir am Herzen liegen. Das ist mir die Anstrengung wert, und vielleicht wird es ja gar nicht so "nervenaufreibend", wie in meiner Vorstellung ...*hoffso*.

Morgentau 15.12.2016, 07.24| (7/7) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Was ich noch sagen wollte