Morgentau
 

Es blitzt ein Tropfen Morgentau im Strahl des Sonnenlichts,
ein Tag kann eine Perle sein und ein Jahrhundert nichts.


Gottfried Keller




Wie die Gedanken sind,

die du am häufigsten denkst,

ganz so ist

auch deine Gesinnung.

Denn von den Gedanken

wird die Seele gesättigt.


Marc Aurel


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Des Menschen Leben …

ist der vorbeihuschende Augenblick des Lebendigen,

ist unser Kinderspiel auf Erden,

ein Lichtschatten,

ein fliegender Vogel,

Spur eines fahrenden Schiffes,

Staub, Nebelhauch,

Morgentau und aufbrechende Blume.


Gregor von Nazianz




Wenn die Stimmen
des Alltags
schweigen,
beginnt meine Seele
zu erzählen.

Morgentau




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Ingrid
Gute Besserung!
12.2.2022-22:34
Aiste
Hello :ok:
7.8.2021-18:29
Ingrid
Gute Besserung und ein schönes WE :ok:
6.12.2019-9:02
Ingrid
Schönes Bergfest und alles Gute,
wünscht dir die
Ingrid :)
22.10.2019-21:38
Ingrid
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende en famille :)
1.3.2019-16:52

Die Zeit vergeht

so schnell, schon sind wir mitten im Sommer. Dieses Jahr ist alles ein wenig anders und doch versuchen wir, Normalität zu wahren. Am besten gelingt mir das an Orten, die weit entfernt zu liegen scheinen von all den „Problemzonen“ dieser Welt. (Lassen wir diese harmlose Beschreibung an dieser Stelle mal so stehen.)




Ich erzähle eh viel viel lieber von diesen eigenen kleinen Welten … meinen Refugien, zu denen ich so gern flüchte. Wie auch an jenem Tag am Rottachsee, von dem ich euch heute einen Eindruck vermitteln möchte.




Es gibt da so einen wunderbaren Wanderweg, der um den See herum führt. Je nachdem, in welche Richtung man läuft, geht es zuerst ein Stück am Ufer entlang … oder aber man wählt die Richtung, die oberhalb des Sees beginnt, wie wir es gemacht haben.




Ich mag diesen Blick aus der Ferne auf den See. Der Weg führt an grünen Wiesen und Viehweiden vorbei … durch kleine Wäldchen mit vielen lieblichen Impressionen.




Der Weg am Seeufer gibt aber auch viele wunderbare Ausblicke frei. Hier lohnte es sich, zu verweilen und die Seele baumeln zu lassen.




Das dachte wohl auch diese Graugans …




Vielleicht beobachtete sie ja auch die Stehpaddler, die gemeinsam mit ihren Hunden durch den See schipperten …




So setzten wir uns auch auf eine nahe dem Seeufer gelegene Bank und lauschten den sanften Geräuschen, die uns die Natur schenkte. Das Plätschern der kleinen Wellen, wenn sie ans Ufer schwappten … das Summen der Bienen … das Rascheln des Schilfrohrs … und dem lustigen Froschgequake.



***



***




Plötzlich tauchte ein Füchslein am Uferrand auf. Uns blieb schier das Herz stehen. Vor allem, als es sich anstellte (wie damals der Hase), den kleinen Weg Richtung Bank (also zu uns) zu nehmen.




Wir saßen wie erstarrt und harrten der Dinge. Dieses Mal hatte ich die Kamera schussbereit. Aber das Füchslein war so flink, dass ich nur „drauflos knipsen“ konnte …




Beim letzten Foto hatte es mich entdeckt. Aber da hatte ich es schon „im Kasten“ … grade so noch erwischt …




Dann rannte es natürlich ganz schnell davon. So ein schönes Fell … die Augen … ach, ich war so begeistert und glücklich über diese Begegnung.




Am Ende des Weges waren wir uns einig, dass dies nicht unser letzter Besuch dort war.



Morgentau 08.07.2020, 06.30| (8/8) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Herzensangelegenheiten

So ganz ohne

kann ich halt auch im Sommer nicht. Es gibt ja nicht nur heiße Tage, außerdem kann es morgens und abends besonders schön sein. Manchmal lohnt es sich deshalb, die Sommerblogpause zu unterbrechen.

Ich kann das einfach nicht für mich behalten. Kommt, begleitet mich ...




Es ist kein Geheimnis mehr, dass ich solche Sommerabende liebe, wenn das Licht die Landschaft besonders sanft streichelt und die Felder golden wirken, wenn Wiesen und Bäume endlich zur Ruhe kommen und die Schäfchen am Himmel vor Freude ihr Abendtänzchen aufführen. Ich liebe es, ihnen dabei zuzusehen ...




In solchen Augenblicken komme auch ich zur Ruhe, genieße diese Idylle und wünsche mir von Herzen, dass es für immer so bleiben möge. Dass uns solche friedlichen Abende, die unbebauten und unbelagerten Landschaften erhalten bleiben … diese kleinen Oasen zwischen der stetig wachsenden Vereinnahmung durch die Menschen.




Die Ortschaften werden immer größer … Wiesen, Felder und Wälder schrumpfen mehr und mehr zusammen. Die Tiere haben kaum mehr Raum. Alte Häuser werden abgerissen, dabei fanden viele kleine Tiere dort ihren Unterschlupf.




Man bemüht sich, bei den Neubauten Grün anzupflanzen, aber immer schön überschaubar und vor allem pflegeleicht, damit ja kein falsches Pflänzlein wächst … oder ein Hälmchen zu hoch wird.

Und so viele aus Kindertagen sucht man vergeblich.




Leichter regt man sich über einen einzigen wilden Garten auf, als über die vielen lebensfeindlichen, die gar nichts mehr mit Garten zu tun haben. Es sieht halt so schön ordentlich und aufgeräumt aus …



Ganz gleich, auf wessen Kosten das geschieht. Ich finde das so traurig. Keine Brennnesseln, keine wilden Laubhäufchen … keine alten Schuppen mit Schlupflöchern oder noch so kleine wilde Ecken ... so vieles darf nicht mehr natürlich wachsen. 




Noch gibt es diese alten Häuschen, aber es werden immer weniger … und es soll künftig schneller gehen mit dem Abriss, damit schneller wieder neu gebaut werden kann.

Wege der Erinnerung gibt es nicht mehr ... sie sind verschwunden.




Natürlich sind das alles nur meine eigenen Empfindungen. Der eine oder andere wird sicher sagen, ich hätte ja keine Ahnung etc. … sehe alles zu naiv. Mag sein, aber in meiner Brust schlägt ein Herz und im Kopf habe ich zwei Augen (ganz zu schweigen von den Ohren, aber da wäre ich schon wieder bei einer anderen Geschichte, die mir auf der Seele brennt …) … und die empfinden das nun mal so und sind voller Sorge.




Eigentlich wollte ich gar nicht so viel schreiben, aber nun floss es so aus meinen Fingern …




Das nächste Mal nehme ich euch mit an den Rottachsee und wir lassen mal richtig die Seele baumeln, gell?


Morgentau 28.06.2020, 19.15| (7/7) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Herzensangelegenheiten

Zwei Tage am Stück

hat es bei uns geregnet. Schöner sanfter Landregen, der für wunderbar frische Luft gesorgt hat. Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber ich kann viel besser atmen und auch meine Nase ist frei. Das genieße ich sehr.




Ansonsten warte ich geduldig ab, bis auch der letzte himmlische Wasserspeicher leer ist … und sich die nächsten noch etwas Zeit damit lassen, unsere Landschaft damit zu beglücken. Irgendwann wird es soweit sein, da habe ich keine Sorge. Im Moment freut es mich für die Natur.




Unser Tigerle scheint sich nachts wieder auf Jagd nach obdachlosen Mäusen zu begeben, deren Quartier überschwemmt wurde und die mangels Notunterkunft in der nächtlichen Wiese umherirren.




Ich vermute das jedenfalls, was sonst hält ihn so lange da draußen und dass er es in Kauf nimmt, nach Stunden wie eine Bisamratte vor der Haustür zu stehen. Eigentlich liebt er eher die Wärme und kuschelt sich gern ein. Aber die Fresssucht scheint noch ausgeprägter zu sein. Ich hoffe, ich tu ihm jetzt nicht Unrecht, vielleicht wäre er ja gern so ein Wasserläufer geworden … keine Ahnung.




Vermutlich war das vorerst unsere letzte große Wanderung, von der ich euch heute ein paar Fotos zeige. Sie ging durch ein langes Tal … dann peu a peu wieder auf die Hochebene, vorbei an und durch kleine Ortschaften und führte uns schließlich wieder hinunter, um durch das schöne Glastal zurück an unseren Ausgangspunkt zu gelangen.




Von dort habe ich schon öfter berichtet, aber es ist immer wieder einen Auflug wert.




Aber nun geht die Wanderzeit langsam zu Ende. Nicht nur wegen des momentanen Regens … das wäre gar nicht sooo schlimm, im Gegenteil. Aber weil der Sommer vor der Tür steht. Dann wird es mir nämlich zum Wandern zu warm, außerdem stürzen sich winzige Wesen auf mich, weil sie scharf auf mein Blut sind.




Sie könnten durchaus was abhaben, bin da nicht geizig, aber die Natur wollte es wohl nicht so, warum sonst jucken diese kaum sichtbaren Zapfstellen wie verrückt … und oft lange Zeit? Nein, das muss ich nicht haben … also warten wir, was uns der Sommer bringt. Schließlich dürfte er ohnehin außergewöhnlich werden.




Der kleine G. wird nun schon zwei Jahre alt. Ja, unglaublich ist das. Unglaublich auch, wie er sich entwickelt, wie schnell diese kleinen Zwerge lernen und wie wissbegierig sie sind. Schön finde ich auch, miterleben zu können, wie sich ihre Wesenszüge herauskristallisieren (puh, was für ein Wort) … ach, es ist einfach eine schöne Zeit. 

So süß, aber manchmal auch etwas sauer …


Foto gelöscht!


Es kann also sein, dass es ein Weilchen dauert, bis ich mich hier wieder melde. Ich kann es noch nicht sagen … wünsche euch aber heute schon einen schönen, unbeschwerten Sommer ohne unliebsame Überraschungen! Passt auf euch auf und lasst es euch gut gehen!

Bis bald … eure Morgentau :)



Morgentau 17.06.2020, 15.08| (8/8) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Herzensangelegenheiten

Ach, wie werde ich

diese Feiertage vermissen. Ich hab das Fenster weit geöffnet und an mein Ohr dringen nur die Stimmchen der Vögel mit ihren lieblichen Gesängen. Ansonsten himmlische Ruhe. Ab und an ruft ein Kuckuck. Wen er wohl alles meint mit seinen Rufen? Manchmal ruft er nur ein paar mal … andermal will er gar nicht aufhören. Aber niemand weiß, wie viele Jahre ihm noch vergönnt sind, vermutlich auch der Kuckuck nicht.




Der viele Regen hat der Landschaft gut getan. Das frische Grün überall konnte sich nun voll entfalten und wird dieses Jahr etwas robuster sein und nicht so schnell verdorren, hoffe ich. Das freut mich so sehr. Die Frösche quaken auch irgendwie lustiger und impulsiver. Da herrscht nun kein Gedränge mehr.




Für die kommenden Tage wurden Hitze und Unwetter vorhergesagt. Hoffentlich kommt es nicht ganz so schlimm und bleibt für alle ohne Schäden. Vielleicht kommt auch alles ganz anders … es wird eh von Ort zu Ort verschieden sein. Lassen wir uns überraschen.




Heute habe ich euch Fotos von einem Weiher mitgebracht. Wir haben ihn rein zufällig entdeckt, obwohl er ganz in der Nähe liegt. Man glaubt immer, man kenne schon alles um einen herum, aber da ist noch so vieles, was entdeckt werden will.




Es ist auch besser, wenn nicht alle Orte und Plätze in jedem Wanderführer zu finden sind. Dank Internet ist das ohnehin so schlimm geworden, weil plötzlich all die beliebten Ausflugsziele total überrannt werden. Am schlimmsten ist, dass sie alles zuparken, selbst vor Wiesen und Felder schrecken sie nicht zurück … und sie hinterlassen Müllberge. Ich finde das so so schrecklich.




Nur für ein Selfie, das eh niemanden mehr beeindruckt, weil es so viele davon gibt. Überhaupt, was beeindruckt die Menschen heute noch wirklich? Obwohl die Natur voll von kleinen Wundern ist. Aber dafür fehlt vielen das Augenmerk. Schade.




Warum verlangt man für die Natur keinen Eintritt? Ich wäre gleich bereit, eine Jahresgebühr zu zahlen … ;-) Ich weiß, dass das nicht geht, aber mir blutet das Herz, wenn ich an solche Orte im Wald komme, die total zugemüllt sind. Aber überall entstehen neue Grill- und Vergnügungsplätze … da muss man sich nicht wundern.




Wie schön war es an dem Abend an diesem Weiher. So still … mitten im Wald … weit und breit keine Möglichkeit zum Parken … kein Lokal in der Nähe … nur Natur.

Pssst … ich verrate nicht, wo das ist … ;-)

Morgentau 11.06.2020, 10.11| (7/7) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Herzensangelegenheiten

Hase und Igel

Eine gar märchenhafte Geschichte mag ich euch heute erzählen. Eigentlich sind es zwei, denn Hase und Igel sind sich dabei gar nicht begegnet.


Von meinen Igelchen im Garten hatte ich ja bereits berichtet. Jeden Abend zwischen halb und um 9 kommen sie aus ihrem Versteck, um in meiner Wiese nach Fressbarem zu suchen.

Zur Ernährungsunterstützung hatte ich ihnen die getrockneten Mehlwürmchen gekauft … und auch die Wiese lasse ich wachsen.


So lange es noch hell ist, beobachte ich sie nun immer, wie sie sich offensichtlich mit igelischer Genüsslichkeit über das geschenkte Mahl hermachen.

Mittlerweile sind es sogar drei Igel … einer davon muss der Großvater sein, denn er hat ein ziemlich helles Stachelkleid.

Ein anderer nimmt gern in einem der von mir bereitgestellten Wasserschälchen ein Bad. 

So etwas habe ich noch nie gesehen. Wenn er damit fertig ist, befindet sich kein einziger Wassertropfen mehr in der Schale.


Leider ist es zum Fotografieren zu dunkel und die Igelchen sind auch viel zu scheu, wenn ich mich ihnen nähere. Nur ein einziges Mal ist es mir gelungen, ihnen auf den Pelz … ähm die Stachel zu rücken. Dabei ist dieses Foto entstanden …




Ich glaube, das war der Jüngste, der nicht schnell genug Reißaus nehmen konnte und sich deshalb einrollte. Keine Angst, ich habe mich ganz schnell wieder weggeschlichen.


Eine andere tierische Begegnung hatten wir dieser Tage. Mitten im Wald sahen wir etwas von uns entfernt ein Reh mit ihrem Kitz. Das Kleine war noch so winzig, sicher war es noch nicht lange auf der Welt. Es sprang ganz übermütig herum und fiel dabei auch mal hin, stand aber gleich wieder auf und machte munter weiter.


Wir hielten inne, blieben ganz still und beobachteten die Beiden eine Weile. Es war so schön anzuschauen, da ging einem das Herz auf. Wir wussten, wenn sie uns entdecken würden, wäre dieser schöne Augenblick vorbei.

Doch plötzlich kam da noch wer angehoppelt … ein Hase. Wir konnten nicht ausmachen, ob sich die drei kurz unterhalten haben, jedenfalls hoppelte er schnell weiter … und zwar genau in unsere Richtung.


Wir blieben weiterhin wie angewurzelt stehen, auf dass er uns ja nicht bemerken würde. Wir konnten ihn allerdings für eine Weile nicht sehen, weil vor uns ein Hügel war und er dahinter nicht zu sehen war.

Wir hielten den Atem an und harrten der Dinge, die da vielleicht (auf uns zu) kommen würden.


Und tatsächlich … plötzlich tauchte er auf dem kleinen Hügel auf und hoppelte direkt auf uns zu. Erst, als er ca. zwei Meter vor uns stand, blieb er plötzlich stehen und schien zu überlegen. Vielleicht wunderte er sich über die komischen Bäume mitten auf dem Weg … keine Ahnung.


Mein Sohn hatte seine Kamera schon schussbereit. Und so gelang ihm dieses Foto …




bevor der Mümmelmann schnell das Weite suchte.


Hier noch einen Ausschnitt, damit ihr ihn besser sehen könnt ... 



Dieses Erlebnis hat mich durch den Tag getragen. Ich kann euch gar nicht beschreiben, wie schön das war.

Was heißt war ... es freut mich noch immer!

Morgentau 01.06.2020, 16.34| (8/8) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Herzensangelegenheiten