Morgentau
 

Es blitzt ein Tropfen Morgentau im Strahl des Sonnenlichts,
ein Tag kann eine Perle sein und ein Jahrhundert nichts.


Gottfried Keller




Wie die Gedanken sind,

die du am häufigsten denkst,

ganz so ist

auch deine Gesinnung.

Denn von den Gedanken

wird die Seele gesättigt.


Marc Aurel


Einträge ges.: 3056
ø pro Tag: 0,7
Kommentare: 15283
ø pro Eintrag: 5
Online seit dem: 23.02.2013
in Tagen: 4085
2024
<<< Mai >>>
Mo Di Mi Do Fr Sa So
  0102030405
06070809101112
13141516171819
20212223242526
2728293031  
RSS 2.0 RDF 1.0 Atom 0.3

Des Menschen Leben …

ist der vorbeihuschende Augenblick des Lebendigen,

ist unser Kinderspiel auf Erden,

ein Lichtschatten,

ein fliegender Vogel,

Spur eines fahrenden Schiffes,

Staub, Nebelhauch,

Morgentau und aufbrechende Blume.


Gregor von Nazianz




Wenn die Stimmen
des Alltags
schweigen,
beginnt meine Seele
zu erzählen.

Morgentau




Captcha Abfrage



Ingrid
Gute Besserung!
12.2.2022-22:34
Aiste
Hello :ok:
7.8.2021-18:29
Ingrid
Gute Besserung und ein schönes WE :ok:
6.12.2019-9:02
Ingrid
Schönes Bergfest und alles Gute,
wünscht dir die
Ingrid :)
22.10.2019-21:38
Ingrid
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende en famille :)
1.3.2019-16:52

Ausgewählter Beitrag

Warum nur

fällt es mir so schwer, über das, was mich quält, zu reden oder zu schreiben, obwohl es doch so befreiend ist? Aber ist es das wirklich?

Ich hab mal in mich reingehört und bin zu der Erkenntnis gelangt, dass ich dem Fall wohl glaube, es nicht zu sehr an mich heranzulassen. Stimmt schon, immer, wenn ich zum nachdenken komme, wenn ich allein bin und die Zeit dafür habe, ohne abgelenkt zu werden, da stürmt es auf mich ein.

All die Angsthasen hoppeln dann aus meinem Innern und trampeln mit ihren vielen kleinen Pfoten auf meiner Seele herum, bis sie ganz zertrampelt ist. Wie bei Zuckerwatte, die zu einem harten Klumpen wird, wenn man sie zusammendrückt.

Ja, ja, ich und meine Fantasie. Aber das fiel mir gerade so ein, um es mal bildlich darzustellen.

Vermutlich gehört auch das zu meiner Strategie. Zu versuchen, mit lustigen Umschreibungen den unschönen, beängstigenden oder traurigen Dingen die Schärfe zu nehmen.

Ich denke schon, dass ich weiß, wie meine Psyche tickt.




Vermutlich geh ich deshalb auch so ungern zum Arzt und versuche es immer erst mit „Selbstheilung“ oder Abwarten, bis die Schmerzen nachlassen.

Die Angst, eine Diagnose gestellt zu bekommen, die mein Leben total verändert, ist einfach zu groß. Ganz nach dem Motto „Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß.“

Ich weiß, wie gefährlich so eine Einstellung ist und doch ändere ich sie nicht. Und es gibt niemanden mehr, der darauf ein Auge hätte. Allen anderen kann ich was vormachen, sogar mir selbst. Auch das erschreckt mich.




Ich liebe die Natur. Sie ist wirklich mein Seelentrost in fast jeder Not. Aber die Zeit dazwischen, die ist schon manchmal hart. Und eigentlich kann man es niemanden erklären. Das sitzt ganz tief in der Seele. Menschen, denen es auch so geht, werden wissen, was ich meine.

Wenn ich es rauslasse … öffentlich mache, habe ich die Angst, nicht verstanden zu werden, was den Schmerz nur noch verstärkt. Deshalb bleibt manches besser drinnen.

Außerdem hat vieles seinen Ursprung in der Lebenssituation, die nun mal ist, wie sie ist. Trost und liebe Worte tun vielleicht für einen Moment gut, aber heilen oder helfen können sie nicht.




Vielleicht ist es auch gar nicht so wichtig und notwendig, es loswerden zu wollen. Vieles kann man eh nicht ändern, also bleiben auch diese Gefühle für immer.

Wichtig ist, die Zuversicht und ein bissel Mut nicht zu verlieren. Für vieles, was nicht möglich schien, gab es plötzlich doch einen Weg.

Dieses Vertrauen muss ich mir bewahren. Nur das zählt. Wenn das Vertrauen verloren geht, gibt es keine Rettung mehr. Soweit darf es nicht kommen.




Und mal ehrlich, ist so ein Leben, wo alles rund läuft, nicht irgendwann langweilig?

Ist es nicht genau das, was wir brauchen, Wanderungen durch Berg und Tal (im wahrsten als auch im übertragenen Sinne)?

Wie glücklich es macht, eine Hürde genommen zu haben. Ein wunderbares Gefühl, auf das ich nicht verzichten wöllte. Wenn alles fließen würde, permanent, das wär doch öde, oder?




Und doch gibt es Hürden, die unüberwindlich sind. Aber darauf haben wir keinen Einfluss.

Diese zu akzeptieren, daran muss ich jeden Tag aufs neue arbeiten.

Aber ich glaube, ich verstricke mich jetzt selbst in meinen Gedanken. Lass ich es mal dabei bewenden …

Morgentau 28.09.2016, 10.39

Kommentare hinzufügen


Kommentare zu diesem Beitrag

7. von Rose

Liebe Frau Morgentau,
Ich bin seit langem ein stiller Leser Deines Blogs und erfreue mich an den wunderschönen Naturbildern. Die heutige Nachricht gibt mir aber zu denken und vielleicht darf ich einen winzigen Ratschlag geben - Wie wär's, wenn Du Dir selbst einen Brief schreibst, in dem Du von all Deinen Ängsten, Sorgen und Qualen berichtest und wie leid Du es bist diese Last mit Dir rum zutragen... Oft können wir uns Selbst nicht die Genehmigung geben, ein glücklicheres und sorgenfreies Leben zu haben. - Manchmal hilft es Dinge nieder zuschreiben, über die man nicht sprechen möchte!
ich hoffe sehr, daß es Dir bald besser gehen wird, besonders jetzt, da viele trübe und sonnenlose auf uns zukommen!
Mit herzlichen Gruß aus Florida -



vom 29.09.2016, 21.03
Antwort von Morgentau:

Das ist eine gute Idee, liebe Rose. Vielen Dank dafür ... auch für die freundlichen Worte, die mich sehr erfreut haben. Liebe Grüße nach Florida!
6. von Ingrid

Ups - da sind die ersten Worte meines Kommentars im Nirwana verschwunden:
Es sollte heißen: Dem kann ich mich nur anschießen!
'tschuldigung......
Ein lieber Abendgruß zu dir,
deine Ingrid


vom 28.09.2016, 20.19
Antwort von Morgentau:

Das dachte ich mir schon, liebe Ingrid, kein Problem! Gute Nacht und träum was Schönes!
5. von Be Happy

Das kann ich so ziemlich unterschreiben. Zu Ärzten habe ich außerdem schon lange kein Vertrauen mehr, die haben ich oft nur blöd angelabert und mir nicht geglaubt. Das ehrliche und offene schreiben über alles aus meiner Seele habe ich auf früheren Blogs ja extrem ausgelebt und viel Haß und Hohn und Spott erlebt. Man muß vorsichtig sein.
Das vorletzte Foto ist heute mein Favorit. So schön!
Viele liebe Grüße!

vom 28.09.2016, 16.05
Antwort von Morgentau:

Das ist es, was auch mich abhält, manches zu schreiben. Man wird ja doch nicht verstanden und müsste sich erklären. Und das geht schlichtweg nicht, weil die meisten ja nicht einmal mit dem Begriff "Hochsensibiliät" wirklich etwas anfangen können und eher die Nase rümpfen ... auch im übertragenen Sinn.
4. von Hanna

Hast mal wieder so schöne Fotos gemacht und wieder so viel geschrieben.Es würde dir sicher helfen,wenn du jemanden hättest,dem du vertraust und der auch zuhören kann!Allerdings solltest du dann auch bereit sein,dich zu öffnen und auch dazu bereit sein,Dinge zu ändern! Du hast doch so gute Eigenschaften,du kannst ganz toll fotografieren und du kannst so schön schreiben! Vielleicht gelingt es dir auch noch deine Gefühle zu kontrollieren!

vom 28.09.2016, 15.53
Antwort von Morgentau:

Danke für deine offenen Gedanken. Natürlich habe ich jemanden, dem ich vertraue und von dem ich auch verstanden werde. Darum geht es aber nicht ...
3. von Ingrid

Liebe Morgentau,

anschließen. Ich bin auch Anhänger der Vogel-Strauss-Politik! Ich weiß, dass das in vielen Dingen nicht gut ist, kann es aber nicht ändern.
Daher muss auch ich mit meinen Ängsten und Gefühlen leben, so gut es eben geht.
Dein Blogeintrag hat mich sehr bewegt und ich habe mich dabei ertappt, dass ich ein paar Mal genickt habe. Und deine wunderschönen Bilder, die du hier eingefügt hast, werde ich sicher noch öfters bewundern - einmalig schön :) danke!
Ein lieber Gruß zum Mittwoch von
deiner Ingrid

vom 28.09.2016, 15.08
Antwort von Morgentau:

Ich weiß, liebe Ingrid, wir sind uns sehr ähnlich, deshalb verstehen wir auch uns auch ohne viele Worte ...
Ein lieber Abendgruß zu dir!
2. von Birgit

Liebe Morgentau,

So bekannt kommen mir deine Gefühle und Gedanken vor..dass ich sie hätte geschrieben haben können. Dir geht es damit nicht allein so, mit diesen Ängsten und den Gefühlen, angefangen von dem Was ich nicht weiß..bis zu der Zeit dazwischen, die ich auch am liebsten überspringen würde. Danke für diesen Eintrag, in dem sicher nicht nur ich mich wieder finde.. Ganz liebe Grüße zu dir von der Autobahn
Birgit :ok:

vom 28.09.2016, 11.33
Antwort von Morgentau:

Ui, ein Kommentar von unterwegs. Das ist irgendwie crazy. Wenn uns das vor ein paar Jahren jemand prophezeit hätte, dass sowas mal möglich sein wird, den hätten wir für nicht ganz bei Sinnen gehalten, gell? Aber toll.
Danke dafür und liebe Grüße zurück. Aber nicht auf die Autobahn, hoffe, ihr seid inzwischen heil angekommen.
1. von Karin aus Bayern

So schöne Fotos, so schöne Worte und Gedanken. Ein großer Trost für den Tag!
Lg und Danke von einer neuen Leserin :

vom 28.09.2016, 11.28
Antwort von Morgentau:

Dankeschön, liebe Karin aus Bayern!