Nebelschwaden

so richtig dicke, wie in alten englischen Krimis, zogen heute durch die Stadt. Sowas sieht man echt nicht alle Tage, denn meistens ist eher Hochnebel, so dass nur das halbe Münster verdeckt wird und die Spitze oberhalb wieder herausragt, sofern man einen Blick von oben hat. Aber als ich heute die Post aus dem Hauptgebäude holen wollte, wurde ich richtig angesprüht. Wie in einer Hexenküche.



Auf dem Heimweg standen Schüler mitten auf der Straße, so dass ein Lkw scharf abbremsen musste. Wer jetzt glaubt, dass sie darüber erschrocken und schnell auf den Gehsteig gewechselt sind, der irrt. Frech blieben sie dort stehen, klopften an die Fahrertür und winkten dem Fahrer belustigt zu, als wär ihnen halt grad mal nach einem Späßchen zumute, bevor sie sich langsam von der Straße entfernten.
Nicht viel anders geht es zu, wenn die Straßenbahn kommt. Erst in letzter Sekunde weichen sie von den Gleisen, schubsen und drängen, als wären sie allein auf der Welt. Ehrlich, als Fahrer hätte ich längst das Handtuch geworfen.

Soweit mein Wochenstart in der City. Zurück in unserem Dörfchen genieße ich nun die wunderbare Stille, drängelfreie Zone ... und vorallem das kleine Häuschen, das immer so geduldig auf mich wartet, um mich mit seinem mir so vertrauten Mauermäntelchen zu umfangen ...