Morgentau
 

Es blitzt ein Tropfen Morgentau im Strahl des Sonnenlichts,
ein Tag kann eine Perle sein und ein Jahrhundert nichts.


Gottfried Keller




Wie die Gedanken sind,

die du am häufigsten denkst,

ganz so ist

auch deine Gesinnung.

Denn von den Gedanken

wird die Seele gesättigt.


Marc Aurel


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Des Menschen Leben …

ist der vorbeihuschende Augenblick des Lebendigen,

ist unser Kinderspiel auf Erden,

ein Lichtschatten,

ein fliegender Vogel,

Spur eines fahrenden Schiffes,

Staub, Nebelhauch,

Morgentau und aufbrechende Blume.


Gregor von Nazianz




Wenn die Stimmen
des Alltags
schweigen,
beginnt meine Seele
zu erzählen.

Morgentau




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Ingrid
Gute Besserung!
12.2.2022-22:34
Aiste
Hello :ok:
7.8.2021-18:29
Ingrid
Gute Besserung und ein schönes WE :ok:
6.12.2019-9:02
Ingrid
Schönes Bergfest und alles Gute,
wünscht dir die
Ingrid :)
22.10.2019-21:38
Ingrid
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende en famille :)
1.3.2019-16:52

Blogeinträge (themensortiert)

Thema: Herzensangelegenheiten

Nun wird es aber Zeit,

dass ich mich hier wieder einmal sehen lasse. Fast ein Monat ist seit dem letzten Mal vergangen. Schlimm, schlimm. Das gab es früher nicht. Im Gegenteil, da verging oft kein Tag, an dem ich nicht ein paar Zeilen im Blog hinterlassen habe. Aber damals war halt alles neu und toll und von allgemeinem Interesse.

Ich erinnere mich gern an diese Zeit. Dass das jetzt schon so lange her ist, kann ich oft nicht glauben. Mehr als 20 Jahre … verrückt. Viele kamen und gingen, oder man hat sich aus den Blogaugen verloren.




Aber es gibt auch ein paar, bei denen die Verbindung nie abgebrochen ist. So viele Jahre hat man gegenseitig am Leben des anderen teilgenommen, ohne sich je persönlich getroffen zu haben. Man begleitete einander durch Schicksalsschläge, gute und weniger gute Zeiten … und wurde älter dabei. Hätte mir das damals jemand gesagt, ich hätte ihm wohl gesagt, dass er weiterträumen möge.




Dass es möglich ist, sich einem Menschen, den man nie gesehen hat, verbundener zu fühlen als so manchem aus dem realen Leben, finde ich schon erstaunlich. Aber auch schön.

Eigentlich ist es irgendwie wie eine lebenslange Brieffreundschaft.

Und wer weiß, vielleicht klappt es ja doch noch eines Tages mit einem Treffen!




Die Fotos von diesem Eintrag entstanden in Südtirol, wo ich ein paar Tage mit meinem Sohn war.

Leider war auch diese Zeit nicht ganz unbeschwert, denn meine Erkrankung wollte einfach nicht abheilen. Im Gegenteil, es wurde wieder schlimmer, so dass ich nachts Schüttelfrost und Panik bekam … und eine Arztpraxis aufsuchen musste.

Zum Glück gibt es jetzt diese Möglichkeit. Die Ärztin war sehr gefühlvoll, aufmerksam und freundlich, allein das hat mir schon gut getan. Es ist halt eine langwierige Geschichte, die immer wieder aufflammen kann. Ich glaube, je älter man wird, umso hartnäckiger sind Erkrankungen.




Sie untersuchte mich gründlich, zeigte mir ein paar Akupressurpunkte, die mir helfen könnten, und hat mir noch was Pflanzliches verschrieben gegen die Schmerzen und was zur Beruhigung.

Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber allein das Gefühl, es wurde mir geholfen, hat mich etwas entspannt. Und das ist echt total wichtig bei mir. Wenn man hochsensibel ist, spürt man einfach alles, was anders ist als normal. Und wenn es weh tut, dann steigert das die Ängste extrem.

Ich wollte halt auch meinem Sohn nicht zur Last fallen, obwohl er immer wieder versicherte, dass dem nicht so sei und ich mich von dem Gedanken lösen soll. Aber es ging einfach nicht.




Manchmal habe ich das Gefühl, mein Blog entwickelt sich zu einem Krankenberichts-Blog. Gern würde ich dieses Thema mal ruhen lassen. Aber das wird wohl nichts mehr … also pack ich`s mit rein. Es muss ja keiner lesen.




Aber schaut euch die Fotos an … es war so schön dort auf dem Berg, wenn auch noch ziemlich frisch. Kleine Wanderungen habe ich mitgemacht und einen Besuch der Gartenwelt in Trauttmansdorff. Was dort alles üppig blühte … und die Aussichten so schön.

Wir haben dort in der Nähe schon einmal Urlaub gemacht, aber damals kamen wir nicht dazu.




Toll war, dass wir so eine Karte bekommen haben, mit der wir Bus, Bahn oder Seilbahn kostenlos nutzen konnten. Da haben wir einiges gespart. Das gibt es wohl mittlerweile überall. Noch war wenig los überall, auch das war schön. Aber am liebsten war ich im Wald. Dort war es so herrlich, nur die Stimmen der Natur und gaaaaanz viel Grün …



Morgentau 15.05.2024, 00.00 | (9/9) Kommentare (RSS) | PL

So schön war der Frühlingseinstand

… fast zu schön, um wahr zu sein. Aber mit außergewöhnlichen Wettererscheinungen haben wir ja immer öfter zu tun. Leider sind es nicht immer erfreuliche oder gar nützliche. Im Gegenteil.



Dennoch habe ich diese Tage genossen und bin dankbar für jeden schönen Moment. Dass so früh schon alles ergrünte und -blühte, sah ich als eine Art Wiedergutmachungsversuch für die ewig langen kalten und trüben Wintertage, die ich ohnehin viel zu oft liegend verbringen musste. Ich weiß, ich wiederhole mich, aber es geht mir noch immer nah. 



Jetzt lockte die Natur mit ihren üppigen Frühlingsreizen und ich bin ihrem Ruf gefolgt. Erst mit wenigen Schritten, dann mit mehr und mehr. Es war ein so erleichterndes Gefühl, zu spüren, dass es noch geht, im wahrsten Sinn des Wortes.



Bewegung ist dringend nötig, kostet aber oft viel zu viel Überwindung und Kraft, die nicht vorhanden scheint. Aber den inneren Schweinehund zu besiegen, das muss ich mir zur dauerhaften Aufgabe machen. Nicht nur bei schönem Wetter.



Quasi vor der Haustür habe ich dazu mehrere Möglichkeiten. Wege entlang der Donau in beiden Richtungen, aber auch der Wald ist es wert, den Weg zu ihm zu bewältigen. So weit ist es nun auch wieder nicht bis dorthin. Man kann alles zu Fuß erreichen.



Am Samstag bin ich früh los und eine große Runde gelaufen. Zum ersten Mal ganz allein durch den Wald.
Es war unbeschreiblich schön. 



Diese Stille, diese unzähligen Vogelstimmen … einige habe ich noch nie zuvor gehört … eine lieblicher als die andere … und überall das frische Grün, das so einen wunderbaren Kontrast zum blauen Himmel bildet … vielleicht noch weiße Blütenzweige … gibt es etwas Schöneres?



So kann man seine Tanks wieder füllen. Ich hoffe nur, dass sich der Wettermann irrt und hier nicht quasi die Rückkehr des Winters zu erwarten ist. Das will wirklich niemand mehr. Und wenn, dann wirklich … wirklich nur mal ganz ganz kurz.



Eine Weile von den schönen Momenten zehren, das tut wirklich gut. Aber noch besser wäre so ab und an ein wenig Nachschub. Das seht ihr doch auch so. 
Leider sieht es im Moment gar nicht danach aus ... der April zeigt uns die kalte Schulter.

Morgentau 16.04.2024, 08.23 | (9/9) Kommentare (RSS) | PL

Nun will ich aber schnell mal

den Frühling loben, bevor wieder wer dazwischenfunkt. Heute könnte man ja meinen, dass sogar der Sommer seine Hände mit im Spiel hat. Ich wette, an einigen Badeseen traut sich schon der eine oder andere ins Wasser. 



Ja, es fühlt sich wie Sommer an. Ich kann es bestätigen, denn ich bin heute auch eine große Runde gelaufen. Die Wärme bekommt mir einfach, da ich ansonsten eine totale Frostbeule geworden bin.
Aber schon morgen muss ich wieder darauf verzichten, denn ein Wetterumschwung steht bevor.



Ja, wir haben April, da ist das normal. Es kann nochmal Frost und Schnee geben in einigen Regionen. Der Winter, der eigentlich auch kein richtiger war, meint wohl, irgendwas beweisen zu müssen. Vielleicht, dass er doch noch kann? Nein, danke, jetzt bitte nicht mehr!
Na, lassen wir es auf uns zukommen.



Jedenfalls freue ich mich so sehr über die wunderbaren Frühlingsspuren überall. Einige sind vier Wochen früher dran als sonst. Ist mir egal, ich bin so dankbar dafür, hab das so so sehr gebraucht. Ich liebe den Frühling und hoffe sehr, dass er jetzt nicht schon wieder aufgibt. Bissel schwächeln ist erlaubt, aber nur ein ganz klein wenig, ohne Blüten- und Knospenverlust.



Zumal die Vögelchen schon überall nisten bzw. bei den Vorbereitungen sind, und nicht nur die. Es ist eine Freude, all die schönen Vogelkonzerte belauschen oder Bienen und Schmetterlingen bei ihrer Suche nach Nektar beobachten zu können.



So so vieles kann man in dieser Zeit beobachten. Ich hab sogar das Gefühl, dass man dem Gras beim Wachsen zusehen kann in diesen außergewöhnlich warmen Tagen. Überall dieses frische, junge Grün. Und mit jedem Tag drängt es noch mehr aus Wiesen, Sträuchern und Bäumen ...
Ich liebe es.


Morgentau 08.04.2024, 13.52 | (8/8) Kommentare (RSS) | PL

Gestern fielen mir alte Kinderbücher

aus meiner Kindheit (den 60ern) in die Hände ... bzw. Sammlungen von ihnen, die gebündelt irgendwann in den letzten Jahren herauskamen. So viele schöne Bücher, ganz bezaubernd illustriert und wirklich nette Inhalte, gab es auch schon früher. 

Meine Bücher habe ich immer verschlungen ... wieder und wieder gelesen ... war traurig, wenn die letzte Seite kam. Noch heute weiß ich, was ich damals empfunden habe, wie die Helden zum Leben erwacht wurden.


Irgendwie finde ich es manchmal schade, dass es fortwährend Neues gibt und das Alte damit mehr und mehr in den Hintergrund rückt. So mancher alte Meister, Komponist, Schriftsteller ... und all diese alten schönen Werke geraten mehr und mehr in Vergessenheit, obwohl sie sicher auch heute noch viele Menschen begeistern könnten. 

Das merkt man selbst bei Songs, die plötzlich in neuen Filmen erscheinen und dadurch wieder an die Ohren gelangen. So mancher Oldie ist plötzlich wieder an der Spitze der Charts. Aber es gibt ja noch so unendlich viele, die den Effekt sicher auch auslösen würden.


Aber so ist es nunmal. Alles kann man nicht aufnehmen in seinem Leben. Ich entdecke heute noch Kunstwerke oder Künstler, von denen ich noch nie zuvor gehört, gesehen oder gelesen habe. Ein unerschöpflicher Fundus. 

Schön, dass es all diese Errungenschaften gibt. Wenn ich mal sterbe, werde ich unbeschreiblich dankbar sein, dass ich so viel Schönes und Interessantes erfühlen, erfassen und ausschöpfen durfte.

Morgentau 15.03.2024, 00.00 | (7/7) Kommentare (RSS) | PL

Ein Sonntagsspaziergang

führte uns nach Wolfegg, einer Gemeinde im Landkreis Ravensburg.

Eigentlich kam mein Sohn auf die Idee. Er hatte sich nämlich einen Tag zuvor einen neuen Wanderführer gekauft und dabei eine schöne, leichte Wanderung entdeckt. „Momgerecht“, wie er es zu sagen pflegt.




Und so war es dann auch. Eine schöne, leichte, abwechslungsreiche kleine Wanderung, eher ein Spaziergang. Das hat so gut getan nach der langen Zeit, die ich überwiegend im Liegen verbracht habe. Endlich wieder Natur, wie ich es vermisst habe.




Obwohl sich alles noch sehr zurückhält. Aber es ist zu ahnen und zu riechen, dass der Frühling immer näher rückt. Und die ersten Spuren kann man auch schon überall finden.




Zuerst führte uns unser Weg entlang eines Bächleins. Sein Murmeln und Glucksen war wie fröhlicher Gesang für mich. Als würde sich auch das Bächlein schon auf den Frühling freuen. So schön und lieblich. Dazu die unberührte Natur, bemooste Bäume und Steine … rankender Efeu … erwartungsfrohe Wälder und Wiesen.




Wie schön manche Menschen wohnen, so mitten in der Idylle. Zu gern wüsste ich, wie es dazu kam und wie es ihnen dort gefällt, wie das Leben ist an so einem Ort. Ob sie wissen, wie gut sie es haben?




Dann kamen wir an dem Aussichtspunkt „Süh“ an. Von hier aus hat man eine wunderbare Aussicht über Oberschwaben und das Allgäu. Aber da oben pfiff ein ganz schöner Wind, deshalb sind wir schnell weitergelaufen.

Der Weg führte uns noch durch ein Wäldchen zurück zum Ausgangspunkt.




Es war ein wunderschöner Tag. Leider hatte das Bauernhausmuseum noch geschlossen. Also werden wir wohl nochmal dahin ausfliegen müssen … :-)

Morgentau 11.03.2024, 09.31 | (5/5) Kommentare (RSS) | PL

Manchmal habe ich ein besonders schönes Kalenderblatt

das ich am liebsten gar nicht umblättern möchte. Jeden Tag erfreue ich mich daran und kann mich nicht sattsehen. Wie derzeit … eine schöne Morgenstimmung im Wald und die Silhouette eines Hirsches … leichter Frost, zarter Nebel … wie in diesen Tagen.


Aber nun kommt der Frühling. Noch nie blühten so viele Krokusse gleichzeitig, wie dieses Jahr. Und auch noch nie so früh. Die Schneeglöckchen sind schon verblüht. Aber dieses erste Blühen, wie ich es liebe.


Im Wald war ich leider schon sehr lange nicht. Der letzte Besuch vor über einem Monat führte uns in ein Wildgehege. Wir hatten einen Eimer Kastanien dabei, so dass wir die Tiere füttern konnten. Das war sooo schön.




Wie sie geschnurpst haben, zu lustig. Leider hatte ich weder Handy noch Kamera dabei. Wäre auch nicht gegangen, da ich ja gefüttert habe.

Die Gehege für Wildschweine und Rotwild waren dort sehr groß angelegt, das hat mir gefallen.

Die Wildschweine waren leider nicht zu sehen, die kommen nur zu bestimmten Zeiten raus, schade. Aber es war so schön, die Rehe und den kapitalen Hirsch so nah sehen zu können. Der Hirsch hielt sich sogar zurück und ließ erst die anderen fressen. Aber unter den Rehen war eins, das die anderen immer verdrängen wollte. Das sah lustig aus. 

Keine Angst, alle haben was bekommen.



Morgentau 28.02.2024, 19.23 | (6/6) Kommentare (RSS) | PL

Ein lieber Weihnachtsgruß

Ich wollte mich schon viel früher melden, aber immer kommt etwas dazwischen.
Vielleicht ja im neuen Jahr ...

Ich wünsche Euch und Euren Lieben eine frohe, besinnliche und schöne Weihnachtszeit!


Morgentau 22.12.2023, 11.26 | (11/0) Kommentare (RSS) | PL

Die Adventszeit

hat begonnen. Und pünktlich zum 1. Dezember fiel der erste Schnee. Das kommt ja ganz selten vor, aber dieses Mal sollte es wohl so sein.



Und nicht nur das, es hielt gar nicht mehr auf zu schneien … die ganze Nacht hindurch flockte es munter vor sich hin.
Ab und an schaute ich nach draußen und sah, wie die vielen Schneeflöckchen um die Straßenlaternen tanzten.

Und wenn die frechen Spatzen übermütig zwischen Zweigen und Futternapf hin- und herflogen, dann entstand manchmal ein kleines Schneegestöber. Seht ihr den ganz Kleinen unten links ... den hat es voll getroffen.



Schon als Kind liebte ich das. Wie ich später erfahren habe, waren es wohl ein paar der strengsten Winter zu dieser Zeit. Deshalb zähle ich wohl auch zu denen, die „früher mehr Lametta“, aber eben auch Schnee gesehen haben. Ja, so war das.



Nie wieder habe ich in dieser Stadt so viele Schneehügel am Straßenrand gesehen.
Als sie verharscht waren, sind wir immer darüber gelaufen und hatten unseren Spaß dabei.



An 2010 kann ich mich erinnern, da war uns auch eine schneereiche Adventszeit beschert.
Wir besuchten damals meine Eltern, fuhren fast 500 km durch winterliche Landschaften ... und konnten über den tief verschneiten Weihnachtsmarkt bummeln, der am Rathausplatz aufgebaut war. Alles war so schön beleuchtet.



Wie lieblich und festlich alles wirkte. Und vom alten Rathausturm hörte man abends den Türmer rufen. „Hört, ihr Leute, lasst euch sagen … „ und er hatte immer was zu sagen. 



Wie liebte ich das Glockenspiel, die Pyramide, die Bergmannsparade … ach ja, da werden so viele schöne Erinnerungen wach.

Geht es euch auch so oder verbindet ihr mit der Weihnachtszeit weniger gute Erinnerungen an eure Kindheit? Das täte mir sehr leid, denn für mich war es immer die schönste Zeit des Jahres.



Die Fotos sind allesamt vom Wochenende. Gestern erlebten wir hier wirklich ein Winter Wonderland.
Leider war das wohl hier der einzige Tag dieser Art. Deshalb musste ich ihm einen Eintrag widmen.



Ich wünsche Euch eine schöne, gemütliche und besinnliche Adventszeit!

Morgentau 04.12.2023, 09.30 | (7/7) Kommentare (RSS) | PL

Es könnte ein Winter wie 2010 werden

hab ich heute von einem Wettermann gehört. Gleich musste ich mal nachschauen, was ich damals zu dieser Zeit (Waldameise) gebloggt habe.



Dabei habe ich diesen Eintrag gefunden, den ich sehr gern noch einmal gelesen habe.
Es geht dabei um unseren ehemaligen Tante-Emma-Laden bzw. die Besitzerin, die damals in Rente ging.

In der Zeitung stand ein Artikel darüber. Erst 20 Jahre war "Tante Emma" alt, als sie 1965 gemeinsam mit ihren Eltern den damaligen Laden eröffnete . Ganz am Anfang hat man noch mit dem Kopf gerechnet, stand da zu lesen. Damals stand sie noch hinter der Ladentheke, wog lose Mehl, Rosinen, Salz und Nüsse und andere Lebensmittel ab und reichte sie über den Tresen.

Kann man sich das heute noch vorstellen? Wie genügsam müssen die Menschen damals noch gewesen sein, dass diese kleinen Läden ausreichten, um die Bedürfnisse zu erfüllen.
Da ich zu der Zeit Kind war, kann ich mich auch noch so gut erinnern. Ich habe es geliebt und nichts vermisst.



Wie viel Zeit hatte man noch, sich anzustellen und zu warten, bis man an der Reihe war. Freitagnachmittag beim Bäcker, allein da stand ich über eine Stunde an für die Wochenendesemmeln. So gute möchte ich heute nochmal essen. Sie waren groß und noch heiß. Bestimmt fast so heiß, wie in der Backstube. Und wie sie dufteten ...

Auch erinnere ich mich daran, dass meine Mutter mit mir in die Molkerei ging, wo frische Milch in eine Kanne abgefüllt wurde. Überhaupt war Einkaufen immer ein Erlebnis für mich. Oder der Weg zum Schuster ... wie mochte ich den Geruch von Leder. Auch daran kann ich mich erinnern. Ich glaube, der Schuster reparierte die Schuhe gleich vor Ort. Zumindest bei kleineren Sachen. So sehe ich ihn noch vor mir, wie er die Nägel in den neuen Absatz klopfte.

Es gab so viele kleine Läden gegenüber unserer Straße. Wie gern schaute ich aus dem kleinen Fenster (mein winziges Reich war eine ehemalige Bodenkammer) im 4. Stock hinunter auf das Geschehen auf Straße und Gehweg, wie die Leute in den Läden aus- und ein gingen … bzw. umgedreht.
Heute würde man sagen, wie armselig ich da wohl gehaust haben mag. Aber ich habe es wirklich nie so empfunden. Zumal ich das Kleine mag, in vielen Dingen. Außerdem gab es so viel zu sehen. Wenn ich jetzt so überlege, war das ein großes Glück für mich, da ich so gern meine Augen schweifen lasse. Damals schon.

Ein Laden hatte es mir besonders angetan. Dort gab es Scherzartikel und Bastelsachen, kleine Figürchen und so Krimskrams. Was hab ich mir an dem Schaufenster die Nase plattgedrückt, denn einfach mal hineingehen und was kaufen, das war natürlich nicht drin, aber es sehen und träumen zu können, das war schön. Ach ja, da könnte ich ewig in Erinnerungen schwelgen.
Manchmal denke ich, träumen zu können, ist noch schöner, als sie sich zu erfüllen.

Ich weiß es noch wie heute, wo welcher Laden stand. Der Handarbeitsladen ... der Heimwerkerladen ... Spielwaren ... Friseur ... Schuster, Bäckerei am Eck ... und und und. Alles im Vergleich zu heute sehr sehr klein. Und genauso gemütlich hab ich sie in Erinnerung. Wie gern würde ich dort jetzt noch einmal hineingehen … die Filzdecken am Eingang rüberziehen, damit das Glöckchen zum Klingeln bringen … ach ja.
Geht es euch auch so?



Nun soll der Winter Einzug halten. Es wurde also Zeit für die vermutlich letzten Fotos in Farbe …hihi.
Schauen wir mal ...

Morgentau 23.11.2023, 18.31 | (8/8) Kommentare (RSS) | PL

Und schon haben wir November

… der Kalender wird immer dünner. Die für das neue Jahr habe ich schon gekauft. Ich brauche zwei Stück. Einen für die Küche, den anderen hänge ich hier am Schreibtisch an die Wand.



Und ich bin den gleichen Verlagen treu geblieben, denn ich konnte keine schöneren finden.

Einen Literaturkalender und Magische Wälder, ich liebe sie.



Draußen reißt der Wind die Blätter, die dieses Jahr so lange durchgehalten haben, mit Macht von den Bäumen. Es hat den Anschein, sie würden sich um die Wette fallen lassen.



So schön sieht das aus, wenn das gelb-rote Laub zu Boden fällt und einen schönen Teppich unter den Bäumen bildet. Aber der Gedanke, dass auch diese Farben bald verschwunden sind, der stimmt mich schon traurig.



Aber so ist der Kreislauf der Natur … und wie auch sonst im Leben, wechseln sich gute mit schlechten Tagen ab. Und wir müssen es so hinnehmen und dürfen uns davon nicht einschüchtern lassen.



Ich weiß, das ist leichter gesagt als getan, vor allem in diesen unbegreiflichen Zeiten.



Am Feiertag hatten wir einen von den schönen, freundlichen Tagen … und ich das Glück, das übrig gebliebene Gold des Oktobers auf mich wirken und genießen zu können.



Ihr seht es ja schon an den Bildern, wie wunderbar der Herbst sich zeigte.



Eine größere Wanderung führte uns zwischen Tal, entlang der Donau, durch den Wald auf einen Hügel und wieder hinunter ins Große Lautertal, wo wir dann nochmals entlang der Donau zurück liefen.



Die Sonne hatte es nicht ganz durch den Tag geschafft. Gegen Mittag schoben sich Schleierwolken vor ihr Gesicht, aber die Stimmung hatte dennoch etwas Magisches.



Kurz vor dem Ziel ist mir auch noch der Weihnachtsmann auf dem Fahrrad begegnet. Gern hätte ich ihn fotografiert, aber das geht ja nicht. Ihr könnt mir jedoch glauben, dass er es war. Auch wenn er unauffällig gekleidet war, sein Gesicht war unverkennbar … und ich habe es auch gespürt, ja, wirklich.



Aber er hat ja noch Zeit. Obwohl die so schnell vergeht. Viel zu schnell. Als Kind hätte ich mir das gewünscht, aber damals hieß es noch, sich in Geduld zu üben.

Ist die Vorfreude heute auch noch so groß bei den Kids? Ich weiß es nicht.



Draußen ist es jedenfalls so ungemütlich geworden ist, dass ich wohl bald schon damit beginnen werde, in meiner Wohnung etwas zu lichteln. 

Sozusagen der Zeit voraus- oder davonlaufen in eine Parallelwelt ohne Gewalt.



Danke für diesen wunderschönen Herbsttag! 

Danke, dass auch mein Körper durchgehalten hat!



Ich hoffe, ihr hattet etwas Freude an den farbigen Bildern und vielleicht auch an meinen Gedanken.


Kommt gut durch die Zeit und bleibt gesund!



Morgentau 03.11.2023, 18.15 | (9/9) Kommentare (RSS) | PL