Morgentau
 

Es blitzt ein Tropfen Morgentau im Strahl des Sonnenlichts,
ein Tag kann eine Perle sein und ein Jahrhundert nichts.


Gottfried Keller




Wie die Gedanken sind,

die du am häufigsten denkst,

ganz so ist

auch deine Gesinnung.

Denn von den Gedanken

wird die Seele gesättigt.


Marc Aurel


Einträge ges.: 3056
ø pro Tag: 0,7
Kommentare: 15283
ø pro Eintrag: 5
Online seit dem: 23.02.2013
in Tagen: 4086
2024
<<< Mai >>>
Mo Di Mi Do Fr Sa So
  0102030405
06070809101112
13141516171819
20212223242526
2728293031  
RSS 2.0 RDF 1.0 Atom 0.3

Des Menschen Leben …

ist der vorbeihuschende Augenblick des Lebendigen,

ist unser Kinderspiel auf Erden,

ein Lichtschatten,

ein fliegender Vogel,

Spur eines fahrenden Schiffes,

Staub, Nebelhauch,

Morgentau und aufbrechende Blume.


Gregor von Nazianz




Wenn die Stimmen
des Alltags
schweigen,
beginnt meine Seele
zu erzählen.

Morgentau




Captcha Abfrage



Ingrid
Gute Besserung!
12.2.2022-22:34
Aiste
Hello :ok:
7.8.2021-18:29
Ingrid
Gute Besserung und ein schönes WE :ok:
6.12.2019-9:02
Ingrid
Schönes Bergfest und alles Gute,
wünscht dir die
Ingrid :)
22.10.2019-21:38
Ingrid
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende en famille :)
1.3.2019-16:52
Zum aktuellsten Eintrag

Einträge vom: 01.10.2018

Danke

für eure lieben, mitfühlenden Worte. Ich werde noch darauf antworten.

Alle, die schon in gleicher Lage waren, wissen sicher, wovon ich rede.

Es sind ja nicht nur die Erinnerungen an schöne Zeiten … Stunden, Momente.

Da sind auch so viele Gedanken und Gefühle, wenn man all diese Dinge sieht, die so viele Jahre zum Leben eines Menschen gehörten. Teilweise fast ein Leben lang.


Tagebücher, Briefe, Notizen … und die vielen vielen Fotoalben und Filme. Gelebtes Leben.

Dinge, von denen man sich nicht trennen konnte oder wollte, weil sie dazugehörten, weil sie ein Teil von einem selbst waren eine Zeit lang. Bücher, die gelesen wurden. Lieblingsbücher aus der Kindheit. Getragener Schmuck, alte Kalender mit Notizen … kleine Andenken an Reisen, Geschenke von den Lieben … Teller, von denen 1000e mal gegessen wurde … Töpfe, in denen so oft leckere Dinge zubereitet wurden. Ach, so so vieles mehr … ich mag das nicht noch mehr verinnerlichen.


Ich weiß, ich bin einfach zu nachdenklich. Zu viele Filme laufen da durch meine Seele, das ist schon ein wenig verrückt. Ich bin verrückt, ich weiß. Aber ich kann nicht dagegen an. Sie sind halt da, diese Bilder im Kopf … die Gefühle im Herzen.

Selbst wenn ich an das kleine Vogelhaus am Fenster denke, bricht es mir schier das Herz.

Puh.


Aber so ist es nun mal. Irgendwann ist wieder ein Kapitel abgeschlossen. Das passiert jeden Tag … jede Minute irgendwo auf der Welt. Lebenskreise schließen sich … zurück bleiben viele Spuren. Ein Teil wird bewahrt, der Rest geht den gleichen Weg, wie der Mensch, dem sie gehörten.

Dafür schlägt irgendwer ein neues Kapitel auf … ein neues Buch, das noch voller weißer Seiten ist und nur darauf wartet, beschrieben zu werden.

Morgentau 01.10.2018, 16.42| (4/4) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Herzensangelegenheiten

Das letzte Mal

war ich nun in der Wohnung, in der wir so viele glückliche Stunden zusammen verbracht haben. Zusammen mit meinen Kindern, Eltern und meinem Mann.

Das alles war doch erst gestern, als mein Vater Wein in die Gläser füllte, meine Mutter derweil in der Küche ein paar Häppchen zubereitete und wir froh waren, endlich am Ziel zu sein.

Wie haben sie sich immer gefreut, wenn wir auf Besuch kamen. Alles seh ich noch vor mir … alles ist noch so greifbar. Und doch muss ich loslassen. Auch dieses Kapitel.


Als ich die Fotoalben in die Kisten räumte und all die Zeugnisse davon sah, da konnte ich die Tränen nicht mehr zurückhalten.

Der kleine Garten meiner Eltern … sie sitzen auf der Bank neben dem Apfelbäumchen, mein lieber Mann hält den Arm um mich und die Kinder blasen Luftballone auf … ich spür ihn noch, jenen Sommerabend, als die Schwalben ihre Kreise über uns zogen und es trotz vorgerückter Stunde noch wunderbar mild war. Bald würden wir zurück in die Stadt laufen, durch andere Gärten- und Wohnsiedlungen … vorbei an meiner alten Schule und anderen bekannten Plätzen.


Abends gab es dann immer noch ein kleines Filmprogramm … alte Filme aus meiner Kindheit und die meiner Kinder. Dazu Knabberzeugs oder ein Eis.


Nie mehr. Nie mehr. Ein letzter Blick zurück, dann fiel die Tür ins Schloss. Für immer.


Ich darf dankbar sein, dass ich meine Kinder habe, dass sie alle in meiner Nähe wohnen. Und doch … in solchen Momenten hab ich gefühlt, wie viel da noch in mir trauert. Unglaublich, wie stark die Seele sein kann, wie sie beschützt, obwohl sie leidet. In solchen Momenten jedoch zeigt sie, was sie all die Jahre verborgen hat,

und dann will auch sie einfach nur traurig sein ...

Morgentau 01.10.2018, 07.38| (8/8) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Schmerzlich