dragierte Kürbiskerne, Rosinen mit Jamaicarum, Hexenheuler und andere ausgefallene Knabbereien sind heute in meinen Einkaufskorb gewandert.
Wenn nicht schon die tiefhängenden Wolken und die windverkühlten Waden am Rand der Sommersöckchen eine deutliche Sprache sprechen würden, ... spätestens jetzt wär mir klar, dass der Sommerabschiedsblues durch meine Seele zieht und mein Großhirn sofort darauf reagiert hat. Es nötigt mich dann zu den unvernünftigsten Einkäufen ... seufz. Aber was will ich machen? Ich bin schwach und komm schon nicht gegen meine inneren Schweinehunde an, wie um alles in der Welt soll ich mein Großhirn zur Räson bringen?

ist es her, als wir uns übermaß freuten, dass der Frühling endlich Einzug gehalten hatte.
Endlich drang überall zartes Grün durch die Erde und junge Knospen aus den frischen Trieben der Bäume. Wie glücklich begrüßten wir nun jeden Tag, der neues Leben brachte, nutzten jeden Sonnenstrahl der Blütezeit, um uns daran zu erfreuen ...



Die schönsten Tage lagen noch vor uns ... der Sommer noch ein ganzes Stück weit entfernt.
Als ich die Fotos anschaute und nachrechnete, dass das wirklich erst vier Monate her ist, konnte ich es fast nicht glauben. Wo ist nur die Zeit hin? Warum vergeht alles so schnell? Vorallem die schönen Momente.

Tja, es ist wohl nicht zu ändern. Ich kann nur immer wieder daran erinnern, die vielen kleinen Geschenke des Lebens nicht unbeachtet zu lassen, am Leben nicht vorbei zu laufen, Prioritäten zu setzen und ab und an daran zu denken, dass kein einziger Tag wiederholt werden kann ...

mach ich am ersten Tag nach den Sommerferien Urlaub ... oder ich ändere meinen Dienstplan. Nach den wunderbaren Wochen der ruhigen und gemütlichen Fahrt zur Arbeit kam ich mir heute in Bus, Bahn, an den Haltestellen und in der City vor, als würde irgendwo in der Nähe ein Weltjugendtreffen stattfinden. Logisch, wenn alle Schüler zur gleichen Zeit in ihre Schulen fahren. Eigentlich hätte ich es mir denken können.
Aber auch sonst ist es mit der Ruhe nun definitiv wieder vorbei. Das wohltuende, "ausgedünnte", verkehrsberuhigte und geräuschpegelgedämpfte Umfeld, das ich so genoss in dieser Zeit, ist gemeinsam mit dem Sommer entschwunden.
Die geräuschvolle Tret-und-Schiebe-Mühle hat mich wieder.

Lustig dennoch, Ohrenzeuge zu sein, was sich die Kids von ihren aufregenden Ferien zu erzählen hatten. Das müsste man heimlich aufnehmen und den Eltern beim nächsten Elternabend vorspielen. Ich wette, das würde für so manche Überraschung sorgen. Wie heißt es so schön ... "Kindermund tut Wahrheit kund". Andererseits müssen die Eltern auch nicht unbedingt alles wissen, was ihre Kinder denken. Insofern ist es glaub schon besser, wenn diese ganz speziellen Sinneseindrücke unter Verschluss bleiben ... lach.

Eine große Freude machte mir heute die sehr liebe Mail einer "stillen Leserin".
Auf diese Weise zu erfahren, dass es Menschen "da draußen" gibt, denen man mit seinen Gedanken und Bildern eine Freude macht und sie sogar anregt, über den Sinn des Lebens nachzudenken, macht mich sehr glücklich. Danke, liebe "stille Leserin". ;-)

So kann man sich auch beschäftigen. Ein wenig am offenen Fenster sitzen und beim Sortieren der Fotos in Sommererinnerungen schwelgen.
Plötzlich dringen merkwürdige Geräusche von draußen an mein Ohr. Ein leises "Tack tack tack ... " erst noch an den Fingern abzählbar, bis es sich plötzlich verstärkt und immer schneller "tackt".
Ich eile zum Fenster ... ja, es regnet. Endlich. Die ausgemergelte Wiese ist bedeckt mit zahllosen welken Blättern. Viel zu früh haben sie sich kraftlos von den Bäumen gelöst, weil sie ihnen keinen Lebenssaft mehr spenden konnten. Zu selten hatte es diesen Sommer geregnet.
Und hier findet sich auch die Erklärung für das merkwürdige Geräusch: Die Regentropfen fielen zunächst sacht auf das prasseldürre Laub, das dieses "Tacken" verursachte, bevor der große Schauer einsetzte. Das erinnert mich an den Film "Die Wüste lebt" ...

Inzwischen hat es wieder aufgehört zu regnen. Plötzlich aber hör ich ein einziges leichtes klopfendes Geräusch aus Richtung Straße. Wieder muss ich nachschauen, woher das kommt, die Neugier ist zu groß. Belustigt entdecke ich, wer hierfür verantwortlich ist ... eine verfressene hungrige Krähe, die eine Walnuss von hoch oben auf die Straße fallen liess, in der Hoffnung, diese damit zu knacken und das leckere Innere für den Verzehr freizulegen ... hihi.

Ich habe noch so viele schöne Fotos vom Sommer. Das hier z.B. ... ich finde, das würde ein schönes Kalenderblatt geben ...