Morgentau
 

Es blitzt ein Tropfen Morgentau im Strahl des Sonnenlichts,
ein Tag kann eine Perle sein und ein Jahrhundert nichts.


Gottfried Keller




Wie die Gedanken sind,

die du am häufigsten denkst,

ganz so ist

auch deine Gesinnung.

Denn von den Gedanken

wird die Seele gesättigt.


Marc Aurel


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Des Menschen Leben …

ist der vorbeihuschende Augenblick des Lebendigen,

ist unser Kinderspiel auf Erden,

ein Lichtschatten,

ein fliegender Vogel,

Spur eines fahrenden Schiffes,

Staub, Nebelhauch,

Morgentau und aufbrechende Blume.


Gregor von Nazianz




Wenn die Stimmen
des Alltags
schweigen,
beginnt meine Seele
zu erzählen.

Morgentau




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Ingrid
Gute Besserung!
12.2.2022-22:34
Aiste
Hello :ok:
7.8.2021-18:29
Ingrid
Gute Besserung und ein schönes WE :ok:
6.12.2019-9:02
Ingrid
Schönes Bergfest und alles Gute,
wünscht dir die
Ingrid :)
22.10.2019-21:38
Ingrid
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende en famille :)
1.3.2019-16:52

Blogeinträge (themensortiert)

Thema: Nachgedacht

Die letzte Woche

des Jahres ist angebrochen. Früher war das immer eine aufregende Zeit, die mich besonders berührte. Aber irgendwie hat sich das in den letzten Jahren verloren. Für mich geht die Zeit einfach weiter, eine Woche, wie jede andere, ein Tag, wie jeder andere. Das Leben geht weiter ... immer weiter, ganz gleich, welcher Tag gerade ist, wer noch dazugehört und wer nicht. Die Zeit nimmt auf nichts und niemanden Rücksicht. Alles ist im Fluss. Flüssiger denn je, würde ich sogar sagen, denn Wochen, Monate und Jahre scheinen im Eiltempo zu verfliegen.



Wichtig sind keine Daten für mich. Jedenfalls nicht in dem Sinne, wie sie das für andere sind. Selbst meinen Geburtstag würde und könnte ich vergessen, wenn mich nicht irgendwer oder was darauf stoßen würde. Der Kalender z.B. ... haha.



Wertvoll und einprägend ist das Gesamtpaket, sind die Gefühle, Stimmungen, Gedanken, Erinnerungen. Das, was ich sehe, höre, spüre, tue und ... wahrnehme.
Trauriges und Schönes sind die Kieselsteine auf der Straße des Lebens. Einige spürt man kaum beim Betreten, andere schon. Und genau die sammel ich ein.



Ganz gleich wo, ganz gleich wann. Erblühen ... Verblühen ... und hoffen, es geht irgendwie noch ein Weilchen weiter ...

Morgentau 28.12.2015, 11.27 | (4/0) Kommentare (RSS) | PL

Was erwartet ihr

von der Zukunft? Habt ihr Gedanken und Visionen dazu?

Ehrlich gesagt, mach ich mir in dem Punkt wohl oft selbst was vor, wenn ich behaupte, dass ich nichts plane und auch nichts mehr hoffe, sondern alles einfach auf mich zukommen lasse. Und ich rede jetzt nicht von Reiseplänen oder davon, welche Sprachen ich noch lernen oder Dinge ich noch ausprobieren möchte. Nein, ich meine das Leben in der Zukunft ... Tag für Tag.

Natürlich hoffe ich, dass ich gesund bleibe, meinen Arbeitsplatz bis zum Eintritt der Rente - die ich dann hoffentlich mal bekommen werde - behalten kann, weiterhin ein gutes Verhältnis zu meinen Kindern habe und mich möglichst bis zu meinem Lebensende wohl und sicher in meiner Wohnung und Umgebung fühlen kann.

Leider spür ich mehr und mehr, wie sich Ängste und Zweifel gerade im letzten Punkt einschleichen wollen. Warum das so ist, muss ich niemanden erklären. Ich weiß auch, dass nicht nur ich so denke. Früher hätte ich nicht im Traum solche Gedanken gehabt, obwohl man eigentlich nie ganz sicher sein kann, in keinem Punkt. Dennoch war da nichts, was mich so sehr beschäftigte, wie in letzter Zeit.

Auch in anderen Bereichen kann ich mir eine Entwicklung einfach nicht mehr vorstellen.
Wie es weitergeht, wo es Fortschritte geben und etwas sich zum Positiven verändern wird, welche Mode, Musik, Kunst, Freizeitgestaltung es geben wird ... ich weiß einfach keine Antwort darauf, weil da nichts ist, das ich mir vorstellen könnte. Versteht man das?
Liegt es an meinem Alter, meiner lückenhaften Bildung oder "bescheidenen" Lebensform?

Ich kann mich noch gut erinnern, als es auf die Jahrtausendwende zuging. Was für ein Ereignis. Damals waren die Gedanken noch mit Hoffnung, Neugier und Vorfreude vermischt. Heute vermisse ich solche Gefühle, was ich so traurig und erschreckend finde.
Dabei bin ich kein Schwarzseher, war eigentlich immer das Gegenteil ... positiv und lebensbejahend. Was ist nur los? Versteht ihr das? Habt ihr Visionen von der Zukunft?

Klar werde ich weiter hoffen und will auch weiter glauben, dass alles gut wird, dass wir auch künftig in der Lage sein werden, Probleme zu meistern. Im Großen wie im Kleinen. Nur zur Zeit hab ich das Gefühl, alles steuert auf ein Loch zu, um es mal profan auszudrücken.

Ich hoffe einfach, dass wir irgendwie die Kurve kriegen und das Gute, Wertvolle, Schöne, was wir erreicht haben und oftmals sogar erkämpfen mussten, bewahren können.
Dass ich meinen größten Wunsch mit allen friedliebenden Menschen teile, muss ich glaub nicht erwähnen.

Morgentau 02.12.2015, 11.49 | (7/0) Kommentare (RSS) | PL

So dankbar

bin ich, eine warme, kuschlige Wohnung zu haben. Ich kann mich an keine schlimmen Zeiten erinnern, in denen ich hätte frieren müssen, auch, wenn wir früher immer erst Feuer im Ofen machen und dafür die Kohlen viele Stockwerke hoch nach oben tragen mussten. Einen Eimer voll in jeder Hand.
Wie froh waren wir dann, wenn sich endlich der Ofen warm anfühlte und diese Wärme den Raum ausfüllte. Es war nur ein kleiner Raum, deshalb ging das schnell. Der Wohnraum war gleichzeitig Schlafraum für meine Eltern. Mein Bett stand in einer kleinen Kammer nebenan - eigentlich eine Bodenkammer, ohne Heizung und nur mit einem winzigen Fensterchen, vor das ich mich knien musste, wenn ich hinausschauen wollte.

Dass ich in meinen Erinnerungen dennoch nicht das Gefühl habe, ärmlich und beengt gewohnt zu haben, kann ich gar nicht so richtig erklären. Ich weiß nur, dass ich gern lange im Hof gespielt habe oder mit Schulfreunden durch die Gegend gezogen bin. Meine Eltern waren beide voll berufstätig und ich war ein sogenanntes Schlüsselkind. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass mir das sogar sehr gelegen kam.

Wie gesagt, in meinen Erinnerungen war es dennoch gemütlich in der kleinen Wohnung im Winter, wenn Wärme aus dem Ofen strömte und vor dem Fenster die Flocken tanzten. Ich hab dann sehr viel gelesen, geträumt und mich wie verrückt auf Weihnachten gefreut. Langweilig war mir nie, schon damals wusste ich immer, mich zu beschäftigen. So viele Dinge, die heute gar niemand mehr beachtet, waren damals so aufregend für mich.

In letzter Zeit denke ich oft, ob diese Zufriedenheit nicht auch daran lag, weil ich mich so sicher fühlen durfte, ohne Angst, dass mir mein Zuhause genommen werden könnte.
Ich glaube schon, dass das ein wesentlicher Grund dafür war.

Morgentau 21.11.2015, 16.43 | (5/0) Kommentare (RSS) | PL

Ich finde

in diesen Tagen einfach nicht die richtigen Worte. Schon mehrmals hatte ich angesetzt und wollte etwas schreiben, hab den Gedanken dann aber wieder verworfen. Was mich bewegt, ist zu heftig. Irgendwie zu versuchen, alles zu verdrängen oder den düsteren Gedanken weniger Platz einzuräumen, will auch nicht so richtig funktionieren. Dabei ist es wichtiger denn je, den hellen Schein unserer Lebenskerzen zu erhalten und zu schützen.
Gerade in diesen Zeiten, wo die Bedrohung für das Schöne in der Welt wieder viel zu mächtig zu werden scheint, dürfen wir nicht nachlassen, auch darauf unser Augenmerk zu lenken und es nicht zu vergessen. Flower Power ... aber auch überall dort, von woher wir unsere Kraft beziehen. In unseren Familien, bei unseren Freuden, unserem Hobby, der Kunst ... in wunderbaren Bildern, Musik, Architektur etc. ... und dem unerschöpflichen Naturreich.

Morgentau 18.11.2015, 08.44 | (3/0) Kommentare (RSS) | PL

Schon wieder Nacht

Das geht immer so schnell in dieser Zeit. Eben meint man noch, der Tag sei noch lang, aber sobald es dunkel wird, hat man das Gefühl, es ist schon spät am Abend. Zumindest mir geht es oft so.



Ein leiser Sonntag geht zuende. Das Heulen des Windes wirkte wie Wehklagen, die welken Blätter tanzten über Wege und Straßen. Alles andere schien verstummt. Die Landschaft tauchte in ein mildes Licht und verabschiedete sich heute Abend mit einer wunderschön gefärbten Silhouette. Vielleicht habt ihr es ja auch gesehen. Diese Farben am Horizont ... dieses Nachleuchten des Tages, ich mag das sehr. Leider habe ich davon kein aktuelles Foto und ein altes möchte ich nicht verwenden.



Dafür war ich mal wieder an "unserem Mammutbaum" und soll euch von ihm lieb grüßen.

Man kann es sich anhand solcher friedlichen Bilder einfach nicht vorstellen, was andernorts passierte und imgrunde irgendwo immer passiert. Daran muss ich so oft denken, wenn ich irgendwo da draußen in der Einsamkeit bin, Vögelchen zwitschern und ein kleines Bächlein rauschen höre. Mehr denn je bin ich dankbar, solche Momente erleben zu dürfen.



Ich wünschte nur, allen Menschen wäre dieses Glück beschieden.

Danke für eure Gedanken. Schön, dass ihr hier vorbeischaut. Alles gut bei euch soweit?
Seid lieb zueinander, verschenkt öfter mal ein Lächeln und ein liebes Wort. Es ist so wichtig und wertvoll in diesen Tagen ...
IMMER!!!

Alles, alles Liebe für Euch!!!

Morgentau 15.11.2015, 18.58 | (7/0) Kommentare (RSS) | PL

Ich lausche in die Nacht

und frage mich, ob ich der Stille noch trauen kann. Wie lange werde ich ihr noch trauen können?
Noch nie zuvor in meinem Leben habe ich mir diese Fragen stellen müssen. Dass es mal soweit kommen könnte, hätte ich niemals für möglich gehalten. Mit welchen Gedanken und Fragen werde ich noch zu leben lernen müssen?
Ich bin so unendlich müde und finde doch keine Ruhe ...

Morgentau 14.11.2015, 21.55 | (6/0) Kommentare (RSS) | PL

Da überschlagen sich

die Gedanken und Gefühle, die eh schon seit langer Zeit nicht mehr zur Ruhe kommen.
Ich fürchte nur, das wird mir auch nie wieder gelingen. Nicht in diesem Leben. Ich wünschte, es gäbe da noch irgendwo eines, wo sich Menschen auf friedliche, liebevolle Weise Raum und Zeit miteinander teilen und nicht überlegen müssen, in wessen Namen ihre Lieben sterben mussten ...

Morgentau 14.11.2015, 14.11 | (1/0) Kommentare (RSS) | PL

In der Mittagspause

gestern hab ich mich abgeseilt und bin mal ein paar Straßen entlanggelaufen, die ich noch nie zuvor passiert habe. In manchen Stadtteilen hält man sich halt nie auf. Meistens sind es eh immer die gleichen Straßen, Wege, Plätze etc., die einem schon Jahre vertraut sind und zur Standardroute werden.
Kennt ihr alle Straßen/Gassen rings um euer Wohnviertel oder eure Arbeitsstelle herum?
Okay, hier im Wohnort dürfte ich so gut wie alle Ecken und Winkel kennen, aber von meinem Arbeitsplatz aus kannte ich immer nur die eine Richtung. Gestern bin ich mal in die andere ... hinter die Gymnasien, einen kleinen Park und ein Seniorenstift. Das war irgendwie ein ganz eigenartiges Gefühl. In der Nähe von einem Ort, der einem schon total vertraut ist, und doch plötzlich wie in der Fremde, an einem unbekannten Ort.



Ganz früher bin ich liebend gern durch alte Stadtviertel spaziert, wo die wunderschönen alten Villen stehen. Leider sind solche Grundstücke heute meistens zugemauert und zugewachsen, so dass einem die Sicht verwehrt wird.
Die modernen Wohnviertel reizen mich nicht. Ich hab eh das Gefühl, es wird immer noch enger gebaut und viel zu viel Beton verwendet. Regelrechte Betonkästen sind das zum Teil ... gruslig. Da tut meinen Augen so ein altes, verfallenes Bauernhaus richtig gut dagegen, und jeder Abbruch eines alten Gebäudes schmerzt mich genauso sehr, wie das Fällen eines alten Baumes ...

Morgentau 11.11.2015, 08.47 | (6/0) Kommentare (RSS) | PL

Ich kann fast nicht hinsehen

wie schnell heute die schönen bunten und leuchtenden Blätter von den Bäumen fallen. Am liebsten möchte ich ihnen zurufen, sie sollen sich doch bitte noch ein Weilchen festkrallen, wo sie gerade so hübsch anzuschauen sind.



In dem Punkt verstehe ich die Bäume nicht. Immer dann, wenn sie besonders hübsch aussehen ... also im Frühjahr zur Blütezeit oder jetzt im Herbst, wenn ihr Kleid in leuchtenden Farben erscheint, ... dann haben sie es irgendwie eilig, diese Pracht wieder loszuwerden. Warum denn nur?

Morgentau 28.10.2015, 16.31 | (9/0) Kommentare (RSS) | PL

Erwartung

Das größte Lebenshindernis ist die Erwartung: 

Abhängig vom Morgen, verliert sie das Heute. 

Über das, was in der Hand des Schicksals liegt, verfügst du, 

doch das, was in deiner Hand liegt, läßt du dir entgehen. 

Wonach hältst du Ausschau? Wonach streckst du dich? 

Alles Künftige ist ungewiß: Lebe JETZT gleich.


(Seneca)



Morgentau 28.10.2015, 11.15 | (2/0) Kommentare (RSS) | PL