Morgentau
 

Es blitzt ein Tropfen Morgentau im Strahl des Sonnenlichts,
ein Tag kann eine Perle sein und ein Jahrhundert nichts.


Gottfried Keller




Wie die Gedanken sind,

die du am häufigsten denkst,

ganz so ist

auch deine Gesinnung.

Denn von den Gedanken

wird die Seele gesättigt.


Marc Aurel


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Des Menschen Leben …

ist der vorbeihuschende Augenblick des Lebendigen,

ist unser Kinderspiel auf Erden,

ein Lichtschatten,

ein fliegender Vogel,

Spur eines fahrenden Schiffes,

Staub, Nebelhauch,

Morgentau und aufbrechende Blume.


Gregor von Nazianz




Wenn die Stimmen
des Alltags
schweigen,
beginnt meine Seele
zu erzählen.

Morgentau




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Ingrid
Gute Besserung!
12.2.2022-22:34
Aiste
Hello :ok:
7.8.2021-18:29
Ingrid
Gute Besserung und ein schönes WE :ok:
6.12.2019-9:02
Ingrid
Schönes Bergfest und alles Gute,
wünscht dir die
Ingrid :)
22.10.2019-21:38
Ingrid
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende en famille :)
1.3.2019-16:52
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Einträge vom: 23.10.2018

Erinnerungen

Wenn ich die alten Fotos von meinen Eltern anschaue und die Menschen darauf sehe, die damals zu uns/mir bzw. zu meinem/unserem Leben gehörten, dann wird mir ganz eigenartig im Bauch.

Ein ganz anderes Leben war das damals ... meine Kindheit und Jugend. So viele Verwandte und Bekannte, die so viele Jahre aus meinem Gedächtnis gelöscht waren. Einige kenne ich nicht mal mehr. Viele andere sehr wohl. Cousin Richard, Cousine Margit, Onkel Helmut, Tante Hanni, Großmutters Freundin, die Schulfreundinnen meiner Mutter, die Kollegen von Vater, deren Kinder … und so viele mehr.

Die meisten davon habe ich irgendwann nie wieder gesehen. Viele sind gestorben, einige weit weggezogen ... und irgendwann bin ich selbst ja auch weit weggezogen, so dass auch die letzten Verbindungen mehr und mehr einschliefen. Zumal ich selbst eine „Großfamilie“ gegründet habe mit vier Kindern, da hatte ich genug zu tun. Ein neues Leben … die Jahre vergingen.


Doch wenn ich die Bilder sehe, werden sofort Erinnerungen wach. Fast 50 Jahre sind es nun schon her, als meine Großeltern starben. Alle innerhalb von ein paar Jahren.

Und doch kenne ich noch jeden Winkel in ihren damaligen Wohnungen. Ich weiß noch, wo welcher Schrank stand, was sie darin aufbewahrten und dass das Putzmittel nach Zitrone roch, weshalb ich Zitronenduft seither mit meiner Oma verbinde. Sogar die Soße vom Weihnachtsbraten liegt mir quasi noch auf der Zunge.


Ich könnte die Stadt beschreiben … den Weg zu meinen Großeltern … die Läden, an denen ich dabei vorbei laufen musste. Teilweise sogar, was in den Auslagen lag. 

Wie oft hab ich mir die Nase an den Fensterscheiben platt gedrückt, wenn die kleinen 

"Trompeter-Bücher" und gar andere interessante Dinge zum Kauf angeboten wurden. 

Wie schön dann der vorfreudige, hoffnungsvolle Gedanke, 

vielleicht etwas davon auf dem weihnachtlichen Gabentisch zu finden.


Und dieser Garten mit seinen Kirsch- und Apfelbäumen, die kleine marode Holzlaube, die Johannisbeersträucher und Zwiebelbeete. Großmutters ganzes Glück.

Der kleine Holzbaukasten, den ich so liebte, die Bücher, in denen ich so gern blätterte, das alte Radio mit seinem kratzigen Empfang (ich hör es heute noch … „Man müsste nochmal 20 sein“ hieß eine Sendung) … den Parfümflakon mit Zerstäuber auf der Schlafzimmerkommode mit Spiegel … und und und. Selbst an Gespräche kann ich mich erinnern. Das spielende Kind, das immer auch ein Ohr bei den Erwachsenen hatte. Schon damals konnte ich nicht filtern.

Alles ist hängen geblieben. Für sehr sehr vieles bin ich von Herzen dankbar.


Ach ja, was soll ich sagen ... ich könnte hier ewig so weitermachen. Muss an der Jahreszeit liegen.

Morgentau 23.10.2018, 18.24| (7/7) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Herzensangelegenheiten