Morgentau
 

Es blitzt ein Tropfen Morgentau im Strahl des Sonnenlichts,
ein Tag kann eine Perle sein und ein Jahrhundert nichts.


Gottfried Keller




Wie die Gedanken sind,

die du am häufigsten denkst,

ganz so ist

auch deine Gesinnung.

Denn von den Gedanken

wird die Seele gesättigt.


Marc Aurel


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Des Menschen Leben …

ist der vorbeihuschende Augenblick des Lebendigen,

ist unser Kinderspiel auf Erden,

ein Lichtschatten,

ein fliegender Vogel,

Spur eines fahrenden Schiffes,

Staub, Nebelhauch,

Morgentau und aufbrechende Blume.


Gregor von Nazianz




Wenn die Stimmen
des Alltags
schweigen,
beginnt meine Seele
zu erzählen.

Morgentau




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Ingrid
Gute Besserung!
12.2.2022-22:34
Aiste
Hello :ok:
7.8.2021-18:29
Ingrid
Gute Besserung und ein schönes WE :ok:
6.12.2019-9:02
Ingrid
Schönes Bergfest und alles Gute,
wünscht dir die
Ingrid :)
22.10.2019-21:38
Ingrid
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende en famille :)
1.3.2019-16:52

Ausgewählter Beitrag

Hotel Mama

"Liebling, wir werden uns nach einem Heim umsehen müssen" zwitscherte sie ihm zu.

Oje, wenn sie schon so kommt, brütet sie sicher etwas aus, ging es durch sein Spatzenhirn.


Und so war es auch. Frau Schuhmann erwartete Nachwuchs.


Eine ruhige Gegend sollte es sein, ohne Verkehrs- und Baulärm, möglichst am Waldrand. Das Haus sollte freistehend und aus gutem Holz sein. Mehr Bedingungen hatte sie nicht.


Gesagt - getan, schnell war die Unterkunft gefunden. Genau so, wie es sich Frau Schuhmann vorgestellt hatte. Sie war zufrieden.


Die Tage vergingen. Die werdenden Eltern hatten sich ihr Häuschen gemütlich eingerichtet. Alles war bereit. Der Nachwuchs konnte kommen.


"Ach, du dickes Ei, was ist denn das?" Etwas erschrocken und fragend schaute Herr Schuhmann seine Frau an. "Das gibt einen fetten Jungen, liebe Frau, ich werde beim Beschaffen der Nahrung ins Schwitzen kommen."


"Das befürchte ich auch, mein Lieber" seufzte sie schwer und betrachtete mit etwas Sorge das einzige, dafür besonders große Ei, das nun unter ihrem fedrigen Schutz darauf wartete, ausgebrütet zu werden.


Die Befürchtungen der Schuhmanns sollten sich bewahrheiten. Nach ein paar Tagen schlüpfte ein kleines dickes Spatzenkind. Eines, das den Schnabel immer ziemlich weit aufriss, wenn die Eltern die Leckerbissen ins Häuschen trugen.


Mama und Papa Schumann machten sich Sorgen um ihren kleinen Grünschnabel. Bald würde er flügge werden und das Heim verlassen wollen.

Doch dieser dachte gar nicht ans Ausfliegen. Viel zu schön hatte er es im elterlichen Heim. 

Er brauchte nur den Schnabel recht weit aufreißen, schon fiel ein fetter Wurm hinein.


Eines Tages aber bekam er Lust, den Zweck seiner Flügel auszutesten. Mutig setzte er zum Flug an, nahm das Ausflugsloch ins Visier und startete. Aber oje, dieser Versuch misslang gründlich. Wieder und wieder setzte er zum Flug an, aber jedes mal scheiterte er. Das Loch zur Freiheit war einfach zu eng für ihn. Wie furchtbar. Würde er für immer in diesem inzwischen viel zu engen Haus leben müssen?


"Keine Angst, mein Kleiner", beschwichtigte Papa Schumann seinen verzweifelten Sohn, 

"für heute Nachmittag hab ich einen Handwerker bestellt, der das Loch erweitern wird.

Es ist Herr Zimmermann - der freundliche Buntspecht."


(C) Morgentau


Morgentau 05.06.2018, 18.41

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Kommentare zu diesem Beitrag

3. von Frau Sonnenhut

*lach* Das ist ja allerliebst!
Und nun werde ich mit einem Schmunzeln auf den Lippen meine restliche Arbeit erledigen.



vom 06.06.2018, 12.44
Antwort von Morgentau:

Das freut mich sehr, liebe Uschi, gutes Gelingen bei deiner Arbeit!

Liebe Grüße zu dir!

2. von Die Schwalbe

Danke, liebe Andrea, deine Geschichte hat mir sehr gefallen.
Wünsch dir einen schönen Sommertag!
Herzlichst - Gerda :)

vom 06.06.2018, 12.25
Antwort von Morgentau:

Oh, das freut mich sehr, dass du meine Geschichte gelesen hast, liebes Schwälbchen Gerda!

Dankeschön! :-)

1. von Traudi

Das ist eine lustige Geschichte. Der kleine fette Spatz hatte ja nochmal Glück.
Bei mir auf dem Balkon machte sich "Herr Zimmermann" an das Insektenhotel, wo im Frühjahr fleißige Wildbienen jedes "Zimmer" belegten. Das Hotel war sozusagen ausgebucht. Er holte alles wieder heraus und die armen Bienen hatten sich umsonst abgemüht.

Liebe Grüße
Traudi

vom 05.06.2018, 19.34
Antwort von Morgentau:

Dein Herr Zimmermann ist also nicht so nett, wie der in der Geschichte.
Die armen Wildbienen. Aber so ist die Natur auch ... mitunter gnadenlos.

Ein lieber Gruß zu dir!