Die Vögel

Das Problem ist, wenn ich sonntags zu lange ausschlafe oder mir mittags ein Schläfchen gönne, dass ich dann nachts nicht einschlafen kann. Wenn man den darauffolgenden Tag Urlaub hat, ist das nicht weiter schlimm. Erst hab ich den milden, sternenklaren Abendhimmel genossen und mich an der hell leuchtenden halbierten Mondscheibe erfreut, dann lauschte ich ein Weilchen dem Froschkonzert, in der Hoffnung, davon müde zu werden. Aber Pustekuchen ...
Da war wieder so ein Oberquäker dabei, dessen nachtstillezerreißendes "Uuhauha-a-a-a" mich so sehr zum innerlichen Lachen brachte, dass an Nachtruhe nicht zu denken war.

Dann tat ich was ganz und gar Ausgefallenes ... ich schaltete die Glotze an. Ein wenig hin- und hergezippt, bis ich Tippi Hedren durchs Bild wandeln sah.
Ah ... "Die Vögel" von Hitchcock ... herrlich, genau das Richtige.
Von Zeit zu Zeit oder wenn es mir nicht gut geht, dann wirkt so ein Klassiker Wunder.
Ich fühle mich zurückversetzt in alte Zeiten und Filmtechnikwelten ... und das mag ich total.
Und dieser Film ist so einer, den könnte ich immer wieder sehen.
Vor dem geistigen Auge kann ich die Kameraleute, Licht- und Tontechniker ... halt den ganzen Drehstab sehen, wie sie herumwuseln, hektisch an "Melanies" Kleid zupfen und ihr zum 100sten Mal die Frisur richten, während ihr Filmpartner verzweifelt nach Zigaretten sucht ... lach. Zu gern wär ich bei so einem Dreh mal dabei gewesen.

So trivial die Tricks und Effekte heute auch wirken mögen, sie hatten damals ihre Wirkung und haben auch für den heutigen Betrachter ihren eigenen Charme, finde ich. Und mir gefällt die Akribie, mit der diese Filme einst gedreht wurden, auch wenn ich mir natürlich so manches Schmunzeln nicht verkneifen konnte.
Doch, ich bin froh, dass es diese Klassiker gibt. Aber müde wurde ich auch dabei nicht ...
wie auch?