Morgentau
 

Es blitzt ein Tropfen Morgentau im Strahl des Sonnenlichts,
ein Tag kann eine Perle sein und ein Jahrhundert nichts.


Gottfried Keller




Wie die Gedanken sind,

die du am häufigsten denkst,

ganz so ist

auch deine Gesinnung.

Denn von den Gedanken

wird die Seele gesättigt.


Marc Aurel


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Des Menschen Leben …

ist der vorbeihuschende Augenblick des Lebendigen,

ist unser Kinderspiel auf Erden,

ein Lichtschatten,

ein fliegender Vogel,

Spur eines fahrenden Schiffes,

Staub, Nebelhauch,

Morgentau und aufbrechende Blume.


Gregor von Nazianz




Wenn die Stimmen
des Alltags
schweigen,
beginnt meine Seele
zu erzählen.

Morgentau




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Ingrid
Gute Besserung!
12.2.2022-22:34
Aiste
Hello :ok:
7.8.2021-18:29
Ingrid
Gute Besserung und ein schönes WE :ok:
6.12.2019-9:02
Ingrid
Schönes Bergfest und alles Gute,
wünscht dir die
Ingrid :)
22.10.2019-21:38
Ingrid
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende en famille :)
1.3.2019-16:52

Der Baum

Der Baum, dessen Laub rauscht, die Heide, deren Blüten duften, 

das ist für mich die große Historie, die unvergänglich ist. 

Wenn ich ihre Sprache richtig spreche, 

so werde ich die Sprache aller Zeiten sprechen.


Thèodore Rousseau (franz. Landschaftsmaler - 1812-1867)



Morgentau 17.08.2016, 13.42| (4/4) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Was ich noch sagen wollte

Müde

Eigentlich sollte ich mich ein wenig hinlegen, aber dann kann ich nachts wieder nicht schlafen.

Noch zwei Tage, dann darf ich wieder arbeiten. Welch Glück, dass ich meine Arbeit gern mache und nette Kollegen habe.

Urlaub kann man das ohnehin nicht bezeichnen bei dem Lärm hier um mich herum. Ganz zu schweigen davon, dass ich eh nicht entspannen kann momentan.

Meine Kinder haben es versucht, mich auf andere Gedanken zu bringen. Klar hab ich die Zeit in der Natur genossen. Zwischen hohen alten Bäumen fühle ich mich immer geborgen und wohl. Sie sind wie der warme Mantel im Winter.

Das war auch schon so, als mich mein Mann verlassen hat. Ach, das war eigentlich schon immer so und wird bis zum Ende meines irdischen Daseins so bleiben. Gern fände ich – oder was hier mal von mir übrig bleibt – in einem Friedwald meine letzte Ruhe.




Ich sollte nicht soviel träumen und mich um meinen Haushalt kümmern. Da käm ich sicher auch schnell auf andere Gedanken ...

Morgentau 15.08.2016, 15.19| (5/5) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Was ich noch sagen wollte

Danke, Theodor

für dieses wunderbare Gedicht, das ich mir heute selbst in Erinnerung gerufen habe, als ich merkte, dass meine Gedanken schon wieder in die falsche Richtung wandern.


Tröste dich, die Stunden eilen,
Und was all dich drücken mag,
Auch die schlimmste kann nicht weilen,
Und es kommt ein andrer Tag.

In dem ew'gen Kommen, Schwinden,
Wie der Schmerz liegt auch das Glück,
Und auch heitre Bilder finden
Ihren Weg zu dir zurück.

Harre, hoffe. Nicht vergebens
zählest du der Stunden Schlag:
Wechsel ist das Los des Lebens,
Und - es kommt ein andrer Tag.


Theodor Fontane

Wie oft habe ich es jemandem zum Trost geschickt, der gerade schwere Zeiten durchzustehen hatte.

Ich finde es so berührend und schön, denn es ist nicht nur tröstend, es macht auch Hoffnung.

Hoffnung, dass auch dieses Tal der Tränen irgendwann durchschritten ist. Dann geht es wieder bergauf. Wie bei einer Wanderung im Gebirge. Täler und Hügel wechseln sich ab. 

So ist das Leben. Wichtig ist, dass man nicht aufgibt, so lange noch Wege vor uns liegen.




Der Verstand ist sich dessen auch bewusst. Das ist nicht das Problem. Wenn ihm nur auch die Gefühle vertrauen und endlich den Eisenring bissel lockern würden. Aber die sind hartnäckig in ihrer großen Angst.
Jetzt lese ich das Gedicht so oft durch, bis sich da was tut. Mal sehen, ob es funktioniert ...

Morgentau 15.08.2016, 12.03| (5/5) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Herzensangelegenheiten

Bin wieder da

mag aber noch ein wenig schweigen. Viele Gedanken, viel Schmerz und Traurigkeit.
Das Schlimmste: Ich weiß, sie leidet nicht. Offensichtlich jedenfalls nicht und ein jeder bestätigt es. Die Gedanken und Gefühle, die einst ihre Seele nährten, sind schon gestorben. Aber keiner kann sagen, ob sie wirklich nichts mehr fühlt, nicht mehr leidet.
Es ist so grausam, einen Menschen, den man liebt, so zu sehen.
Ich weiß, sie ist bereits in einer anderen Welt. Ja, ja. Auch, wenn es so zu sein scheint, kann ich nicht gegen meine Zweifel an. Das drückt wie ein Eisenring um mein Herz und ich weiß nicht, was ich dagegen tun kann.



Ein lieber Gruß zu euch. Danke für eure vielen lieben mitfühlenden Worte. Ihr habt echt viel Geduld mit mir.
Aber ich will keinen Trost mehr, wenn ich hier davon schreibe.
Ich weiß ja, dass ich da durch muss, wie so viele andere auch.

Vielleicht bin ich morgen wieder hier. Alles alles Liebe für euch!

Morgentau 12.08.2016, 19.59| (9/9) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Schmerzlich

Vorhin

hörte ich vor dem Fenster ein aufgeregtes Zwitschern und Schwatzen. Ich wusste gleich, da müssen Stare in der Nähe sein. Und wirklich … da saßen sie aufgereiht auf der Stromleitung und hatten es gar wichtig. Ich hab die Gardine nicht berührt, damit ich sie nicht vertreibe, und sie ein Weilchen beobachtet.

So viele waren es, dass ich überlegt habe, wie viele es wohl sein mögen.

Ich schätzte, dass es an die 100 waren … und wollte es schließlich genau wissen und habe nachgezählt. Und tatsächlich waren es genau so viele … vielleicht auch 99 oder 101, auf jeden Fall ne Menge, was nicht zu überhören war.

Doch ganz plötzlich … für zwei drei Sekunden war es total still. Nicht ein einziger gab auch nur einen winzigen Pieps von sich. Eigenartig. Was das wohl zu bedeuten hatte?


Kalt ist es geworden, sehr herbstlich. Und das mitten im August. Das passt zu meinem Seelenzustand momentan. So langsam wird mir mehr und mehr bewusst, dass wieder ein neuer Lebensabschnitt begonnen hat. Ist es schon mein letzter?

Mich hat so gefroren, dass ich dicke Socken angezogen habe. Tut das gut, wenn man plötzlich wieder Wärme spürt.

So anstrengend die vielen Gespräche in den letzten Jahren, seit meine Mutter an dieser unbarmherzigen Krankheit erkrankte, oft auch für mich waren, waren sie nie so schlimm und unerträglich, wie dieses ewige Schweigen jetzt. Daran muss ich mich erst gewöhnen.


Hab so so Angst vor morgen. Manchmal hab ich das Gefühl, mein Herz will jetzt schon aus meiner Brust springen, wenn ich daran denke.

Manno, warum bin ich nur so weichlich. Manche Menschen müssen noch ganz andere Dinge aushalten und durchstehen und dürfen da auch nicht schlapp machen.

Ich hatte gehofft, es bildet sich langsam sowas wie ein Schutzpanzer, aber dafür ist meine Haut wohl zu dünn.


Am meisten Angst hab ich vor Begegnungen mit kalten Menschen. Das verkrafte ich gar nicht, wenn einer kein Herz hat, weil ihm das, was er tut, eigentlich zuwider ist, oder weil er selbst unzufrieden ist und es andere spüren lassen will. Ganz schlimm sind die, die Notsituationen von anderen Menschen ausnutzen, um sich damit eine goldene Nase zu verdienen. Das ist die übelste Sorte. Die macht mich richtig krank. Das sind auch solche Dinge, die man nie im Leben vergisst. Solche Begegnungen. Selbst, wenn man sie verdrängt, sie schlummern nur irgendwo, um dir irgendwann mit ihrer hässlichen Fratze ins Gesicht zu lachen. 

Schon als Kind hatte ich Ängste und Alpträume, wenn ein Lehrer zu hart und zu streng war. Das hat sich wie ein roter Faden durch mein Leben gezogen. Mit cholerischen oder despotischen Menschen könnte ich weder zusammenleben noch -arbeiten. Da wär ich ganz schnell krank und lebenslahm. Auch Sarkasmus und Arroganz lähmen mich. Ich hab dann meistens nicht die Kraft, mich dagegen zu wehren. Blöd, dass ich mich so schnell von so was beeindrucken lasse. Zum Glück kommt es selten zu solchen Begegnungen.


Ich muss aufhören, soviel zu denken. Jetzt mach ich mir eine schöne Tasse Tee und versuch, mein Vertrauen zu stärken.



Morgentau 10.08.2016, 16.01| (8/8) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Hochsensibel

Heute Abend

überwiegt die Traurigkeit. Nicht immer kann man tröstende Gedanken abrufen. 

Manchmal wollen die Tränen raus, will sich der Schmerz nicht zurücknehmen. Dann muss ich es zulassen.

Oft denke ich dann auch an liebe Menschen, denen es nicht gut geht. Für die weine ich dann mit, denn die Ohnmacht, ihnen nicht helfen zu können, schnürt mir schier die Kehle zu.

Warum nur schlägt das Schicksal manchmal so grausam zu? Warum bei so lieben Menschen, die keinem ein Leid zufügen und so wertvoll und lebenswichtig für andere sind? Warum müssen sie sich quälen, viel zu schwere Lasten tragen oder uns gar viel zu früh verlassen? 

Es bricht mir das Herz, wenn ich an sie und ihr schweres Los denke.


Wenn es noch andere Orte gibt, Parallelwelten oder wie immer man sie nennen will, dann treffen wir uns eines Tages hoffentlich alle dort wieder, wo es fairer zugeht.



Morgentau 09.08.2016, 21.34| (6/6) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Herzensangelegenheiten

Schwere Zeiten

Viel Zeit zum Nachdenken gestern. Unruhig geschlafen. Heute früh gleich Telefonate geführt.

Habe mir heute frei genommen. Muss mal fragen, da gibt es ja auch Sonderurlaub. Vorher muss ich aber wissen, welche Termine alle auf mich zukommen.

Aber morgen geh ich nochmal. Ab Mittwoch habe ich eh eine Woche Urlaub, dann kann ich hoffentlich einiges erledigen.


Irgendwie erscheint mir alles so unwirklich, wie im Traum.

Vergangene Nacht hab ich von meiner ehemaligen Kollegin Gerlinde geträumt.

Auch so einer herzensguten, lieben Seele, die einst wie ein Engel an meiner Seite war. Damals, vor 30 Jahren, als ich auch eine sehr aufregende Zeit zu bewältigen hatte.

Wir stehen immer noch in Kontakt, haben uns aber nie wieder gesehen.

Im Traum hat sie mich auf Arbeit besucht und wollte mir gleich zur Hand gehen. Helfen eben.

Für mich hat dieser Traum eine unmissverständliche Bedeutung.


Haltet mich für verrückt, aber auch der Ring mit dem grünen Stein, den ich von meinen Eltern zum 18. Geburtstag bekam, leuchtete gestern ganz ungewöhnlich blau. Dabei ist der kleine Stein schon ganz matt und abgeschliffen, schließlich trage ich den Ring schon viele Jahrzehnte Tag und Nacht.

Aber warum erschien er mir so blau, obwohl er doch grün ist? Mag sein, dass er bei bestimmtem Licht anders erscheint, aber aufgefallen ist mir das jedenfalls noch nie. Schon gar nicht so intensiv wie gestern. Das war kein Traum, er leuchtete hellblau, einfach wunderschön. Wie der Himmel und das Meer. Jedenfalls hab ich es damit verglichen.


Kann schon sein, dass ich auf zu viele Dinge achte und mir manchmal vielleicht etwas einbilde oder sehe, was gar nicht so ist, wie es mir erscheint.

Aber ist das wichtig? Ich denke nicht. Ich nehme es so wahr und glaube auch, dass das seine Gründe hat.

Ich finde diese kleinen Zeichen jedenfalls immer sehr tröstlich und hoffe von Herzen, dass sich dieses Empfinden niemals verliert.


Eine nervenaufreibende, emotionale Zeit liegt vor mir. Ich werde weiter schreiben hier, ich brauch das einfach.



Morgentau 08.08.2016, 08.41| (10/10) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Was ich noch sagen wollte

Seelenbaum

Wisst ihr, was ich glaube? Meine Seele ist ein Baum. Gerade in diesen Tagen wieder spüre ich ihn in meiner Brust. Seine Wurzeln und Zweige sind meine Gefühle und Gedanken.

Mein Leben ist wie das Wetter und es beeinflusst durch Wind, Regen und Sonne, Wärme und Kälte all das, was ich fühle und denke.

Stürmische Zeiten reißen und rütteln an meinen Wurzeln und Ästen. So fühlt es sich derzeit an in meinem Innern. Wurzeln bluten … Zweige brechen. 

Doch ich weiß, dass sich irgendwann der Sturm legen und die Sonne wieder durch das Blätterdach schimmern wird.




Für eure mitfühlenden, lieben und herzlichen Worte, die mich schier überwältigt haben und mir so viel Trost spenden, möchte ich euch von ganzem Herzen danken. Ganz besonders für die lieben Umarmungen. Sie tun gut.


Ich habe euch allen eine kleine Antwort hinterlassen.


Es ist ein Trost für mich, dass er nicht mehr leiden musste und bis zuletzt in seiner vertrauten Umgebung bleiben konnte. Und es ist ja kein Abschied für immer. Ich bin sicher, bald werde ich seine Seele ganz in meiner Nähe spüren, ganz so, wie auch mein lieber Mann nie ganz gegangen ist.

In unseren Erinnerungen und Träumen lebt er weiter … und er hat ein Auge auf seine Lieben, ganz sicher. Ab jetzt mit Verstärkung ...

Morgentau 06.08.2016, 17.50| (6/6) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Herzensangelegenheiten

Loslassen

Auch wenn man vielleicht schon lange Zeit damit rechnet, will man es offensichtlich ganz im Innern einfach nicht wahrhaben. 

Man glaubt es erst, wenn es wirklich soweit ist.

Selbst, wenn man weiß, dass die Zeit gekommen ist, dass es eine Erlösung für den Betroffenen ist, dass er sich danach gesehnt hat und man ihm seinen Frieden gönnt, ja ihm sogar wünscht, damit dieses Leid ein Ende hat, so ist es für die Menschen, die zurück bleiben und nun loslassen müssen, ein unvorstellbarer Schmerz.


Ich hätte nicht gedacht, dass es wieder so schlimm ist. Gerade, weil es doch dieses Mal eine Erlösung sein wird ...

Aber es ist wohl dieses Endgültige, dessen Bedeutung einem in dem Zusammenhang vorher niemals so richtig bewusst war.

Plötzlich sind all die Bilder wieder im Kopf, all die Begegnungen, gemeinsamen Erlebnisse. Lauter kleine Filme … so klar und nachdrücklich erscheinen sie im Gedächtnis, als wäre es erst gestern gewesen.

Alles war so vertraut, gehörte ganz selbstverständlich zum Leben. Wie kostbar viele dieser gemeinsamen Stunden waren, weiß man wohl auch erst hinterher so richtig zu schätzen, glaubt man vorher doch, dass es ewig so weiter geht.

Aber das tut es nicht. Irgendwann geht es nicht mehr weiter. Die vertrauten Stimmen schweigen für immer.

Nie wieder wird das Telefon klingeln oder eine Stimme auf dem AB nach mir fragen,

nie wieder werden wir gemeinsam im Garten sitzen und die Vögel beobachten … nie wieder im Schein der Kerzen Weihnachtslieder singen … nie wieder durch den Wald stromern, um Pilze und Beeren zu sammeln … nie wieder gemeinsam Essen kochen … Fotos und Filme anschauen, von früher reden, lachen und weinen. Nie wieder.


Meine Mama lebt schon seit geraumer Zeit in einer anderen Welt. Auch das ist sehr schmerzlich und doch hatte das Loslassen dadurch mehr Zeit. Ich kann das schlecht erklären.

Mit meinem Papa hab ich vorgestern noch gesprochen, wie jeden Tag davor …

Geahnt habe ich es schon lange, dass mir nicht mehr viel Zeit bleibt. In den letzten Wochen besonders, denn es schien ihm besser zu gehen. Ich spürte seinen Willen, mir nicht jeden Tag sein Leid zu klagen. Da dachte ich mir schon so etwas. Man hört öfter von dem Aufflammen des Lebenswillens.

Doch nun scheint er gebrochen … und ich muss ihn gehen lassen.



* * * * *


Haltet euch nicht zurück, die Dinge, die euch beschäftigen, erfreuen, betrüben, verwirren oder faszinieren, beim Namen zu nennen, auszusprechen.

Und vor allem: sagt den Menschen, die ihr lieb habt, wie tief eure Gefühle gehen und wie dankbar ihr seid, dass sie zu eurem Leben gehören.

Sagt aber auch, wenn euch etwas in der Seele schmerzt. Behutsam und niemals vorwurfsvoll. Sicher lässt sich darüber reden …

Dieses Reden ist so wichtig. Nichts belastet mehr als das, was man nicht gesagt hat, als es noch möglich gewesen wäre.

Ich habe so viele intensive Gespräche mit meinem Papa geführt in den letzten zwei Jahren, wie all die Jahre davor nicht. Wir haben uns quasi erst in diesen zwei Jahren so richtig kennen gelernt.

Ich bin so dankbar dafür, auch wenn ich es so sehr bedauere, dass es nicht früher geschehen ist.

Von meinem lieben Mann konnte ich mich gar nicht verabschieden. Auch ihm hätte ich noch so viel zu sagen gehabt ...


* * * * *


Ich wollte erst die Kommentarfunktion schließen, aber ich tu es nun doch bewusst nicht. Wer etwas dazu schreiben möchte, darf es gern tun. Manchmal will man sich selbst etwas von der Seele schreiben bei diesem emotionalen Thema.

Ich bitte nur darum, mir keine persönlichen Fragen zu stellen. Die Gedanken mussten einfach raus, auch wenn ihr vielleicht nicht alles versteht ...



Morgentau 04.08.2016, 21.59| (15/15) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Schmerzlich

Die letzten Julischäfchen

hoppeln über die blaue Himmelswiese. Ich liebe ihre weiße Wolle und hoffe, dass sich der Scherer noch ein Weilchen zurückhält. Auch der Typ mit der dunkelblauen Farbe soll seinen Pinsel mal schön stecken lassen. Ich finde es nämlich total gemein, die hübschen weißen Schäfchen so zu verschandeln. Das bedeutet eh meist nix Gutes, wie wir wissen.




Ein schöner vorletzter Julitag. Angenehme Temperaturen, ein leichtes Lüftchen und für einen Samstag außergewöhnlich still.

Da scheinen einige ihr Häuschen für ein Weilchen verlassen zu haben. Es sei ihnen und ihren Wiesen gegönnt.


Auf manchen Feldern sieht man solche Blumenpracht ...




Ein reich gedeckter Tisch für die kleinen Summ-Brumm-Schmetter- und anderen -Kleinflügelwesen.


Nun steht schon der August vor der Tür. Nein, nicht der Starke, obwohl es echt stark wäre, er würde uns mit all dem überraschen, was wir so sehr an ihm lieben. 

Ich muss das hier nicht aufzählen, es hat ohnehin jeder so seine eigenen Vorstellungen.




Bei mir gibt es da nichts Konkretes dieses Jahr, aus Gründen, die ich schon mehrfach genannt habe.

Dennoch hab ich ein paar freie Tage beantragt und hoffe, die schönen Pläne umsetzen zu können.

Und ich wünsche mir Kraft für die Aufgaben, die zu bewältigen sind.

Euch allen wünsche ich natürlich das Gleiche ... von ganzem Herzen!




Es wird also auch hier auf der Wiese hin und wieder still sein.


So still, wie über den Feldern an diesem wunderbaren Abend.


Alles Gute für euch und seid lieb zueinander!



Ach ja, ich hab euch noch eine wunderbare Melodie mitgebracht. Mit Spielen hab ich ja so gar nichts am Hut, aber es gibt da ganz tolle Soundracks. 

Auch diesen HIER finde ich so wundervoll. Spätestens bei 1:10 bekomme ich Gänsehaut.

Es lohnt sich wirklich, da mal reinzuhören.


Bye ...

Morgentau 30.07.2016, 17.53| (6/0) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Herzensangelegenheiten

Vergangene Nacht

hatte ich einen schlimmen Alptraum. Davon bin ich schweißgebadet aufgewacht, spürte, wie mein Herz rast und ich schwer atmete. Es war ein richtiger Film. Selten, dass ich so viel im Gedächtnis behalte, aber es war halt noch ganz frisch. Ich musste mich auf meine Atmung konzentrieren, um irgendwie wieder runter zu kommen. Ich war so froh, dass es vorbei war, aber die Angst war noch zu spüren.

Mein Mann und ich waren in einer Gartenlaube, eher Gartenhaus, denn es hatte mehrere Räume.

Ich wollte ihn nach Hause holen, aber er hatte sich hingelegt und da wollte ich ihn etwas ruhen lassen, da er eh immer nur am arbeiten und dann völlig erschöpft war. Nicht selten, dass er sofort einschlief, sobald er mal zur Ruhe kam. So war es auch früher im realen Leben und ich denke, das belastet mich noch heute.

Ich hab ihn zugedeckt. In einem Raum hing noch Wäsche, ein paar Holzbalken lagen queer auf dem Boden, das Licht brannte und das Radio lief … und ich dachte so bei mir, wenn er wach werden würde, müsste er all diese Dinge noch abstellen und aufräumen, obwohl er doch so müde ist. Also hab ich diese Dinge noch erledigt, alles ausgemacht, das Holz weggeräumt und die Wäsche abgenommen. In der Zwischenzeit muss er aufgewacht sein, denn plötzlich sah ich, wie er mit dem Auto wegfuhr. Die Heckklappe war offen und verschiedene Dinge hingen aus ihr heraus, die drohten, nach außen zu fallen.

Ich fuchtelte wild mit den Armen und rief ihn, aber er fuhr weiter und verlor einige Dinge, wie ich befürchtet hatte. Da sah ich, wie er ausstieg und das Auto einfach so weiterfahren ließ. Ich rannte hinterher und habe geschrien. Doch plötzlich war es Nacht und ich wusste nicht mehr, wo ich bin. Auf einmal war ich in irgendwelchen Abbruchhäusern, die teilweise keine Böden und Wände mehr hatten. Da ich nichts sah, setzte ich mich ständig der Gefahr aus, abzustürzen. Ein paar Mal konnte ich mich gerade noch an einem Balken festhalten. Ich umklammerte ihn und versuchte dann, mich auf allen Vieren vorzutasten, aber auch da griff ich ins Leere … konnte jedoch nicht erkennen, wo ich war. Es war die Hölle … und dann bin ich gottseidank aufgewacht. Wahnsinn.

Morgentau 30.07.2016, 10.01| (4/4) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Schmerzlich

Immer noch flügellahm

Herzklopfen und diese innere Unruhe mal wieder … neee, das ist gar nicht schön.

Vielleicht kommt es auch daher, weil ich mir wieder einmal große Sorgen um meinen Vater mache.

Die mach ich mir jetzt zwar schon seit zwei Jahren, aber dazwischen gab es zum Glück auch mal bessere Zeiten. Bin nur froh, dass rund um die Uhr für ihn gesorgt wird.

Näheres möchte ich hier nicht schreiben, sind auch mehr so Gedanken für mich.

Wer mich schon länger kennt, weiß Bescheid.

Die Gedanken in andere Richtungen lenken, ist manchmal eben total schwer oder gar nicht möglich. Aber das gehört zum Leben. Freud und Leid.


Leid bin ich es, dass die schweren LKW hier manchmal durchbrettern, als hätten deren Lenker den letzten Schuss nicht gehört. Manchmal wünschte ich mir auch stärkere Nerven oder bessere Filter, aber dann fiele mir bestimmt so manches Schöne nicht auf, das im Verborgenen lebt oder blüht und von den meisten Menschen gar nicht beachtet wird. 

Für dieses Empfinden bin ich so dankbar. Und dass ich Gefahren erkenne, noch bevor sie zu einer werden. Vielleicht hat es mir schon das Leben gerettet.

Auch wenn mich manche für schreckhaft oder übervorsichtig halten, so finde ich das immer noch besser, als zu leichtsinnig oder unaufmerksam zu sein.


Selbst bei Belanglosigkeiten fällt mir sofort auf, wenn etwas Unerwartetes passieren wird.

Wie heute im Supermarkt, als mein Vordermann seine Ware auf dem Kassenband stapelte.

„Achtung“ flüsterte ich ihm lächelnd zu … „gleich kommt es zu einem Warensturz“.

Das „Wieso“ kam ihm gerade noch über die Lippen, da purzelten sie schon nach unten …

die Päckchen und Tüten. Schnell hatte er sie auf das Band zurück befördert, doch beim nächsten Ruck passierte das Gleiche. Dieses Mal war eine kleine Tüte mit Mozzarella dabei, die den Sturz leider nicht unbeschadet überlebte.


Vielleicht könnt ihr euch jetzt vorstellen, warum ich keinen FS habe. Einfach, weil ich tausend potentielle Gefahren sehe und total Schiss davor habe, dass es wirklich mal kracht.

Schließlich steht dabei nicht nur das Leben einer Mozzarellakugel auf dem Spiel.


Und jetzt staune ich über mich selber, dass ich soviel geschrieben habe. Ob der Kaffee wirklich koffeeinfei ist?


Morgentau 29.07.2016, 18.43| (2/2) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Nachgedacht