bevor ich die Rolläden geschlossen habe, war mehr als depremierend. Es regnet, schneit oder irgendwas dazwischen. Und doch ist es mir total egal in diesem Moment. Denn jetzt werde ich es mir auf dem Sofa gemütlich machen. Der Gedanke, morgen früh nicht da hinaus zu müssen und mir stattdessen die Bettdecke nochmal über den Kopf ziehen zu können, ist einfach wunderbar wohlfühlig und beruhigend.
Ich liebe solche Aussichten ... und meine Couch ... die neue Landzeitschrift ... meine momentane Lieblingsschoki (die mit den Kuhflecken) ... meine Kuscheldecke ... Kerzenlicht ... brasilianischen Limettentee ... und meine Träume von sonnenlichtdurchfluteten Wanderwegen ... ;-)

zu wissen, dass nun sechs freie Tage vor einem liegen. Juchhuuu. Und ich habe nichts auf meinem Schreibtisch zurückgelassen, was mir zusätzlich ein gutes Gefühl gibt. Vorher wär ich gar nicht gegangen, sonst hätte ich meine freien Tage nicht genießen können. Bin da bissel eigen in solchen Dingen. Meinen "Arbeitsplatz" muss ich immer tip top zurücklassen.
Eigentlich völlig grotesk und widersprüchlich, wenn ich bedenke, dass ich zuhause gern mal eine Arbeit liegen lasse. Zu gern möchte ich fast sagen, weil ich die meisten Hausarbeiten so stupid, zeitraubend und den Zeitpunkt eigentlich immer unpassend finde. Wie kann man nur sowas mögen? Klar mag ich es auch ordentlich, so ist es ja nicht, aaaaaaber ... ;-)
Kochen, Backen, ja, das mach ich gern, da kann man ja auch kreativ sein, aber danach müsste ich schon zweimal überlegen, was mir sonst noch leicht von der Hand geht oder gar Spaß macht.
Man sieht ja, was bei rauskommt, wenn man die Wahl zwischen "Küche wischen" und hier "dummes Zeug schreiben" hat ... lach.

und ich bin stolz auf mich, dass ich über meinen Schatten gesprungen bin. Wochenlang hatte ich mir deswegen einen Kopf gemacht, weil ich dachte, ich als einzige "ältere" unter vielen jungen Menschen, das passt nicht. Aber es ging ganz gut ... und wir sind uns ein Stück näher gekommen, glaube ich. Bin einfach dankbar für diesen Job und froh, mit den jungen Leuten so gut klar zu kommen.
In der Redaktion war ich heute übrigens mal die Letzte, was ganz witzig war. Die Einträge hier und bei der Waldameise hatte ich vorgebloggt ... hihi ... gestern schon. Ab und an mag ich das, aber eigentlich nur selten. Aber nun gehts ins Bett ... gute Nacht.

saß ich heute ein Weilchen ... bzw. in der Nähe, weil da mein Schreibtisch steht und ich noch eine Zeitlang lüften wollte. Die Vögel zwitscherten und tirillierten so lieblich, dass ich fast vergessen hätte, unter welch dicker Schneedecke die Landschaft noch immer liegt und dass sie das gleiche Sonnendefizit zu beklagen hat, wie wir Menschen.
Aber die Stimmung, die für einen kurzen Moment mein Herz mit Freude erfüllen wollte, war trügerisch. Die Aussichten sind leider immer noch nicht vielversprechend, ein Wetterumschwung zu freundlich-mildem Wetter nicht in Sicht.
Ich weiß, ich weiß ... keiner kann es mehr hören, ich ja imgrunde auch nicht.
Und doch, es muss einfach raus, schnief ... es ist schon ziemlich frustrierend.

Sehnsucht ...

Was bin ich froh, dass ich heute nicht da raus muss. Immer noch eisiger Wind. Die kleinen Schneekristalle bläst es waagerecht durch die Landschaft, über Straßen und Dächer. Wie oft hatten wir Winter, in denen es kaum Schnee gab. Wie sehr hatte ich mir damals ein paar Flöckchen gewünscht. Vorallem natürlich in der Vorweihnachtszeit. Tagebuch habe ich darüber geführt, ... weiß deshalb auch, dass wir Winter hatten, in denen im Februar der erste Schnee fiel. Auch erinnere ich mich an Winter, in denen wir Januar oder Februar schon an die 20 Grad hatten. Verrückt, ich weiß, normal war das auch nicht. Aber alles war besser als das, was wir jetzt haben. Permanente Kälte seit Monaten, so gut wie keine Sonne. Das ist das Allerschlimmste. Die weiße Landschaft schmerzt in meinen Augen. Wie lange halten wir das noch aus? Ich weiß, all das Jammern bringt nichts. Das hat wochenlang nichts gebracht. Mir tun nur die armen Tiere so leid. Wenn ich an sie denke, bricht es mir das Herz.
Haltet durch, ihr tapferen kleinen und großen Tiere da draußen, haltet durch!

Was ich damit eigentlich sagen wollte, - um meine Gedanken von gestern fortzusetzen - dass es mich manchmal nervt, wenn Menschen alles so wörtlich nehmen, jedes Wort auf die Goldwaage legen oder - was ich am schlimmsten finde - auf Gesagtes oder Geschriebenes besserwisserisch, kleinlich und schulmeisterlich reagieren. Sowas kann ich gar nicht ab.
Da möchte das Kind in mir am liebsten bocken und die Zunge rausstecken. Vorallem, wenn es sich um eine Person handelt, der man nicht Kontra geben kann, weil man zu wohl erzogen ist. Nerv.
Warum muss es denn immer so bierernst zugehen? Das Leben ist fordernd und geregelt genug. Wir haben unsere Aufgaben und Herausforderungen, die uns genug Kraft abverlangen.

Wenn ich durch die Stadt laufe, schau ich in so viele verbitterte Gesichter. Manno, denen sollte man mal den Spiegel vorhalten, die würden vielleicht erschrecken. Mal ein nettes Wort, ein Lächeln, ist das so schwer? Und ich habe festgestellt, dass die Leute das Lachen regelrecht verlernen. Sie merken oft gar nicht, wenn ich mir "einen kleinen Spaß erlaube", ... verstehen versteckte Andeutungen nicht, die ihnen eigentlich ein Schmunzeln entlocken sollten. Hey, seid mal bissel locker, Leute!

Selbst in den Blogs fällt mir das immer wieder auf ... in den Einträgen wie Kommentaren. Da sind so viele kleinkrämerische Seelen zugange, dass ich hier ganz froh bin, so unbeschwert meine Gedanken niederschreiben zu können. Aber wer weiß, vielleicht hat ja dazu doch mal jemand was zu sagen ... lach. Wär nicht das erste Mal, dass sich jemand nur dann meldet, wenn er sich getreten fühlt. Autsch.
Ich nehm`s jedenfalls mit Humor und werde mir wohl doch noch so ein Schild basteln ...
"Das ist ein Scherz!" ;-)

Wenn ich in stillen Stunden in mich horche, hab ich immer wieder das Gefühl, einfach nicht erwachsen geworden zu sein. Nein, da drinnen ist kein vernunftbegabtes Wesen. Jedenfalls nicht so richtig, wie es andere Frauen jenseits der 20 sind, oder wann auch immer die Vernunft siegen und der Mensch erwachsen geworden sein sollte. Wohl spätestens, wenn sie Mutter geworden sind oder im Berufsleben stehen oder so ...
Aber das ist bei mir schon Ewigkeiten her und doch bin ich noch immer nicht erwachsen geworden, nicht wirklich jedenfalls. Und ich fürchte, dass ich es wohl auch niemals sein werde. Im Gegenteil, ... da drinnen hockt immer noch der Klassenkasper von einst, dieses Kind mit dem Schalk im Nacken und "nichts wie Blödsinn im Kopf", wie meine Mutter immer zu sagen pflegte. Keine Ahnung, warum das so ist. Andere Mütter sind vernünftig, pflichtbewusst, gewissenhaft und machen mit ihrem ernsthaften Auftreten selbst auf mich oft einen einschüchternden Eindruck. Ich konnte das nie, konnte nie energisch sein oder in irgendeiner Form Strenge walten lassen und mich als Autoritätsperson geben. Es ging einfach nicht, denn das bin nicht ich. Auch eine Führungsposition wär schon aus diesen Gründen undenkbar.
So oft hab ich schon überlegt, warum das so ist, aber ich kann es mir nicht erklären.
Es ist in mir drin ... dieses ewige ... unvernünftige Kind. Ätschbätsch.

noch ein winzig kleines bizzele Geduld. Ich übe mich auch darin ...

Die Luft ist schneidend da draußen. Dennoch wollte ich meine Nase ein wenig in den Wind halten, aber lange habe ich es nicht ausgehalten. Die Kopfschmerzen wurden eher noch schlimmer. Schade um diesen Sonntag.
Neben der Haustür stehen meine Hornveilchen und Vergissmeinnicht. Ich möchte damit das Grab schmücken, aber erst, wenn ich sicher bin, dass sie dort auch überleben.
Im Osten und Norden ist es noch heftiger, unvorstellbar. Die armen Tiere tun mir so leid, ich darf gar nicht daran denken. Hab ein Foto gesehen von einem Storchenpärchen, dessen Nest voller Schnee war. So so schlimm ist das. Hoffentlich hat es bald ein Ende ... bzw. einen neuen Anfang ...