Morgentau
 

Es blitzt ein Tropfen Morgentau im Strahl des Sonnenlichts,
ein Tag kann eine Perle sein und ein Jahrhundert nichts.


Gottfried Keller




Wie die Gedanken sind,

die du am häufigsten denkst,

ganz so ist

auch deine Gesinnung.

Denn von den Gedanken

wird die Seele gesättigt.


Marc Aurel


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Des Menschen Leben …

ist der vorbeihuschende Augenblick des Lebendigen,

ist unser Kinderspiel auf Erden,

ein Lichtschatten,

ein fliegender Vogel,

Spur eines fahrenden Schiffes,

Staub, Nebelhauch,

Morgentau und aufbrechende Blume.


Gregor von Nazianz




Wenn die Stimmen
des Alltags
schweigen,
beginnt meine Seele
zu erzählen.

Morgentau




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Gute Besserung!
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Ausgewählter Beitrag

Kalt

ist es geworden. Wieder einmal. Was noch schlimmer ist, es soll noch kälter werden ... von Frost ist die Rede, Regen und ... pssst sogar Schnee in den Bergen.
Was ist das nur für ein Jahr?
Aber wir hatten Glück ... zumindest für einen Tag. Den konnten wir im kleinen Garten meiner Eltern verbringen ... im Liegestuhl die weißen Wölkchen beobachten und dabei Erinnerungen austauschen.



Was mich interessieren würde ... haben die Menschen ihr Schicksal damals wirklich so tapfer und geduldig ertragen oder meinen sie es nur im Vergleich zu heute, wo manche schon protestieren, wenn der Bäcker das Lieblingsbrot nicht vorrätig hat?

Weiß man heute überhaupt noch, was Demut ist?
Mag sein, dass vieles damals auch Angst und Unterwürfigkeit war, was die Menschen beherrschte. Aber sie waren auch genügsamer. Zumindest habe selbst ich es als Kind so empfunden. An ein Gefühl der Unzufriedenheit kann ich mich jedenfalls nicht erinnern, obwohl es auch in meiner Klasse Mitschüler gab, die aus "besserem" Hause kamen und dies auch zeigten. In den 30ern, als meine Eltern zur Schule gingen, war die soziale Ungleichheit sicher noch viel ausgeprägter. Es gab Schüler, die barfuß zum Unterricht kamen, weil die Eltern kein Geld für Schuhe hatten.

Heute kann man sich so ein Leben gar nicht mehr vorstellen, und doch bin ich überzeugt, dass der soziale Stand damals - im Vergleich zu heute - weniger entscheidend dafür war, ob ein Mensch sein Leben/seine Kindheit als glücklich einschätzt oder nicht.

Ich lausche gern diesen Erzählungen, genieße ihre Freude mit, wie sie ihr kleines Glück durchs Leben tragen und sich immer wieder gern daran zurück erinnern.
Bis in ihr hohes Alter haben sie es sich bewahrt.
Natürlich trägt auch die Last schwer ... Kriegszeiten, Hungersnot, Krankheiten.
Aber es klingt immer auch viel Stolz mit, wie sie diese Zeiten bewältigt haben.

Unweigerlich frage ich mich dann, ob die Menschen heute auch soviel Kraft hätten, müssten sie sich plötzlich auf ein völlig anderes, kärgliches und bedrückendes Leben einstellen.
Ich weiß es nicht ...

Morgentau 20.05.2013, 20.21

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Kommentare zu diesem Beitrag

2. von Ocean

Ellen hat das formuliert, was ich auch denke, liebe Morgentau. Und ich weiß nicht ..ob die Menschen diese Kraft tatsächlich hätten.

Ich merk es doch an mir selber. Über was ich manchmal motze. Das ist "Jammern auf hohem Niveau". Da muß man sich manchmal selbst wieder zur Räson bringen ..

Und auch hier passt dieser Spruch "Weniger ist manchmal mehr" .. ganz sicher hat man die Dinge damals mehr zu schätzen gewußt, viel mehr - obwohl man weniger hatte.

Demut - dazu hatte ich ja ein etwas gestörtes Verhältnis. Mein Vater verwendete dieses Wort. Sei gefälligst demütig deinen Eltern gegenüber, sie haben das Sagen. So haßte ich den Ausdruck, absolut. Erst viel später hat mir eine Kollegin die andere Bedeutung dieses Wortes erklärt ...

vom 21.05.2013, 15.02
1. von elsuho

Ja, kalt ist es geworden, nicht nur draußen, in vielen Menschen innen drinnen, vielleicht waren die Menschen früher wärmer in ihrer Seele? Eben - wie Du sagst - demütiger. Das Angebot und die Möglichkeiten waren nicht so groß, die weite Welt nicht greifbar durch das www, man wußte schlichtweg deutlich weniger, sah weniger, war zufriedener. So ein Übermaß an Eindrücken und auch Wissen und Habenkönnen, eben Möglichkeiten, das ist ziemlich ungesund für so manchen Menschen, macht dann unzufrieden. Ich denke, von dem her hatten es die Menschen früher ein bißchen leichter als heute, was es nicht gab, vermißte man nicht, aber dafür hatten sie andere schwere Dinge, den Krieg z. B., oder auch den Haushalt, die Arbeit, die oft körperlich schwerer war.
Ganz liebe Grüße zu Dir!
Deine Ellen

vom 21.05.2013, 07.55