Es blitzt ein Tropfen Morgentau im Strahl des Sonnenlichts,
ein Tag kann eine Perle sein und ein Jahrhundert nichts.
Wie die Gedanken sind,
die du am häufigsten denkst,
ganz so ist
auch deine Gesinnung.
Denn von den Gedanken
wird die Seele gesättigt.
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Des Menschen Leben …
ist der vorbeihuschende Augenblick
des Lebendigen,
ist unser Kinderspiel auf Erden,
ein Lichtschatten,
ein
fliegender Vogel,
Spur eines fahrenden Schiffes,
Staub, Nebelhauch,
Morgentau und aufbrechende Blume.
Wenn die Stimmen
des Alltags
schweigen,
beginnt meine Seele
zu erzählen.
Morgentau
Captcha Abfrage
| Ingrid |
| Gute Besserung! |
| 12.2.2022-22:34 |
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| Aiste |
Hello  |
| 7.8.2021-18:29 |
|
|
| Ingrid |
|
Gute Besserung und ein schönes WE |
| 6.12.2019-9:02 |
|
|
| Ingrid |
|
Schönes Bergfest und alles Gute,
wünscht dir die Ingrid  |
| 22.10.2019-21:38 |
|
|
| Ingrid |
|
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende en famille |
| 1.3.2019-16:52 |
|
|
Ausgewählter Beitrag
Fluss im Abend
Der Abend
läuft den lauen Fluß hinunter,
Gewittersonne übersprengt
die Ufersenkung bunter.
Es hat geregnet.
Alle Blätter dampfen Feuchte.
Die Weidenwildnis streckt mit hellen Tümpeln
sich ins witternde Geleuchte.
Weiße Nebel
sich ins Abendglänzen schwingen.
Unterm seichten Fließen dumpf und schrill
die mitgezognen Kiesel klingen.
Die Pappeln stehn im Licht, traumgroße Kerzen
dick mit gelbem Honigseim beträuft –
Mir ist, als ob mein tiefstes Glück durch grüne Ufer
läuft den lauen Fluß hinunter,
Gewittersonne übersprengt
die Ufersenkung bunter.
Es hat geregnet.
Alle Blätter dampfen Feuchte.
Die Weidenwildnis streckt mit hellen Tümpeln
sich ins witternde Geleuchte.
Weiße Nebel
sich ins Abendglänzen schwingen.
Unterm seichten Fließen dumpf und schrill
die mitgezognen Kiesel klingen.
Die Pappeln stehn im Licht, traumgroße Kerzen
dick mit gelbem Honigseim beträuft –
Mir ist, als ob mein tiefstes Glück durch grüne Ufer
in den brennenden Gewitterabend läuft.
Ernst Stadler
Was für ein wunderbares Gedicht. Wie ich mir alles vorstellen kann ... jeden beschriebenen Moment ... jedes Gefühl. Es zeigt mir, dass manche Menschen schon damals dieses Empfinden hatten.
Schade, dass dieser Schriftsteller so früh sterben musste.
Ich hatte noch nie zuvor von ihm gelesen.
Ein Gefühl zu beschreiben, ist gar nicht so leicht. Ob es der, der darüber liest, nachempfinden kann? Sicher nicht jeder, deshalb interessiert es auch nicht jeden.
Das ist mit Bildern nicht anders. Oder all dem, das uns umgibt.
Wie oft sehe ich Menschen durch den Wald marschieren, nicht nach links und rechts schauend, dafür lautstark Probleme diskutierend. Okay, jeder, wie er es halt braucht.
Natürlich kann auch meine Probleme der Wald nicht lösen, aber er kann mich auf andere Gedanken bringen, mir zeigen, dass es so viel Wunderbares gibt. Warum also sollte ich meine Sorgen mit in den Wald nehmen? Es genügen meine Augen und mein Herz. Die finden dort so viel Heilendes, Tröstendes, dass ich alles andere vergessen kann.
Solche Orte, wie auf dem Foto. Der spiegelnde Himmel im Wasser ... die weißen Wölkchen ... das sanfte Licht der Abendsonne, das zart golden durch das Blätterwerk blinzelt ... die blühende Wiese davor, die zum Verweilen einlädt ...
Ich finde, wer das nicht sehen kann oder nichts dabei fühlt, dem geht - ohne es zu ahnen - ein Stück vom Lebenssinn verloren. Aber gut, ihn bewegen dafür vielleicht andere Dinge, bei denen ich nichts empfinden kann.
Mag sein, aber für mich gibt es nun mal nichts Wertvolleres und Schöneres als diese Stunden mit und in der Natur ... und so wird es wohl auch (hoffentlich) für immer bleiben.
Mich graut jetzt schon vor der dunklen Jahreszeit. Da werde ich wieder in ein Loch fallen.
Vielleicht habe ich sowas wie eine bipolare Jahreszeitenstörung ... aber das ist ein anderes Thema.
Morgentau 08.06.2022, 12.27
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Kommentare zu diesem Beitrag
4.
von Brigitte
Liebe Andrea, herzliche Grüße.
Einfühlsame Wortfindung. Sehr schönes Gedicht und wunderschöne Bilder dazu.
Auch ich fühle mich sehr wohl in der Natur. Bei der Spreewald-Kahntour hörte ich auffallend viele Vogelstimmen. Nur der Specht und Kuckuck war stumm. Alles Gute, tschüssi Brigitte.
vom 09.06.2022, 19.22
Antwort von Morgentau:
Liebe Andrea, herzliche Grüße.
Einfühlsame Wortfindung. Sehr schönes Gedicht und wunderschöne Bilder dazu.
Auch ich fühle mich sehr wohl in der Natur. Bei der Spreewald-Kahntour hörte ich auffallend viele Vogelstimmen. Nur der Specht und Kuckuck war stumm. Alles Gute, tschüssi Brigitte.
vom 09.06.2022, 19.22
Dafür ruft er hier unaufhörlich ... der Kuckuck.
Liebe Grüße zu dir, liebe Brigitte!
3.
von Kelly
Adjektive im Überfluss
.
Ich mag es, meine Empfindungen sind ähnlich, doch - es in diese Form zu bringen ist Kunst.
Was ich kann:
Alles auf ein Mal, ohne Worte, mit einem Tiefeinatmen!
Glücksmomente.
Deine Wortschöpfung *bipolare Jahreszeitenstörung* darf bezeichnend sein, jedoch ausfallen !
Herzlichst Kelly
vom 09.06.2022, 07.45
Antwort von Morgentau:
Adjektive im Überfluss
.Ich mag es, meine Empfindungen sind ähnlich, doch - es in diese Form zu bringen ist Kunst.
Was ich kann:
Alles auf ein Mal, ohne Worte, mit einem Tiefeinatmen!
Glücksmomente.
Deine Wortschöpfung *bipolare Jahreszeitenstörung* darf bezeichnend sein, jedoch ausfallen
!Herzlichst Kelly
vom 09.06.2022, 07.45
So geht es mir auch, liebe Kelly, mit den in Form zu bringen, das ist wahrlich eine Kunst.
Ja, die Wortschöpfung trifft es leider schon ...
frühlingshochjauchzend ... zuwintersbetrübt ...
Liebe Grüße!
2.
von Silberdistel
Das Gedicht ist wirklich wunderschön, liebe Andrea. Ich hatte eben auch alles bildlich vor Augen. Mir sagte der Name bisher auch nichts. Danke fürs Teilen. Du findest immer wieder Wundervolles
Ich wundere mich auch manchmal, wenn wir in der Natur unterwegs sind, dass manche durch die herrlichste Gegend laufen und mitunter dabei nur in ihr Handy schauen. Dabei gibt es rundum so viel Schöneres zu erblicken und zu hören. Auch wenn man mitunter laut miteinander schnatternde Wandertruppen sieht, denke ich oft, dass sie eigentlich gar nichts mitbekommen von dem, was gerade an herrlicher Natur um sie herum zu sehen ist. Aber es ist wohl so, jeder wie er mag.
Einen lieben Gruß schickt Dir die Silberdistel
vom 08.06.2022, 18.41
Antwort von Morgentau:
Das Gedicht ist wirklich wunderschön, liebe Andrea. Ich hatte eben auch alles bildlich vor Augen. Mir sagte der Name bisher auch nichts. Danke fürs Teilen. Du findest immer wieder Wundervolles
Ich wundere mich auch manchmal, wenn wir in der Natur unterwegs sind, dass manche durch die herrlichste Gegend laufen und mitunter dabei nur in ihr Handy schauen. Dabei gibt es rundum so viel Schöneres zu erblicken und zu hören. Auch wenn man mitunter laut miteinander schnatternde Wandertruppen sieht, denke ich oft, dass sie eigentlich gar nichts mitbekommen von dem, was gerade an herrlicher Natur um sie herum zu sehen ist. Aber es ist wohl so, jeder wie er mag.
Einen lieben Gruß schickt Dir die Silberdistel
vom 08.06.2022, 18.41
Mir hat das Gedicht auch gleich gefallen. Der Dichter ist leider nur 31 Jahre alt geworden,
dann im 1. Weltkrieg von einer Granate tötlich getroffen. Ich werde mich nach weiterer
Literatur von ihm umsehen.
Ja, liebe Silberdistel, du fühlst auch wie ich und weißt, was ich meine. Das ist schön.
Einen lieben Abendgruß zurück zu dir!
1.
von Träumerle Kerstin
Wahrlich ein schönes Gedicht, so sanftmütig. Hier gab es heut nur einen ganz kurzen Regenguss, das war es. Nun scheint wieder die Sonne, dabei hatte ich auf mehr Nass von oben gehofft.
Ich kann wie du stundenlang durch den Wald laufen, muss nicht reden, nur immer wieder umschauen und mich freuen, meinen Gedanken hinterher hängen. Mein Mann hat mich vor Jahren mal gefragt, was es denn da zu sehen gibt außer Bäume
Ach Andrea, die dunkle Jahreszeit ist noch lange hin. Bitte noch keine Gedanken machen, wir haben noch nicht mal richtig Sommer.
Liebe Grüße zu dir in den Abend von Kerstin.
Was macht dein Zahnfleisch, warst du beim ZA?
vom 08.06.2022, 18.30
Antwort von Morgentau:
Wahrlich ein schönes Gedicht, so sanftmütig. Hier gab es heut nur einen ganz kurzen Regenguss, das war es. Nun scheint wieder die Sonne, dabei hatte ich auf mehr Nass von oben gehofft.
Ich kann wie du stundenlang durch den Wald laufen, muss nicht reden, nur immer wieder umschauen und mich freuen, meinen Gedanken hinterher hängen. Mein Mann hat mich vor Jahren mal gefragt, was es denn da zu sehen gibt außer Bäume
Ach Andrea, die dunkle Jahreszeit ist noch lange hin. Bitte noch keine Gedanken machen, wir haben noch nicht mal richtig Sommer.
Liebe Grüße zu dir in den Abend von Kerstin.
Was macht dein Zahnfleisch, warst du beim ZA?
vom 08.06.2022, 18.30
Leider kommen mir schon solche Gedanken, liebe Kerstin, weil die Zeit so unbarmherzig rennt.
Der Frühling tut mir so gut, die dunkle Jahreszeit empfinde ich von Jahr zu Jahr schlimmer.
Ich hab mir speziell für Zahnfleisch-Schutz Spülungen und ein Wundheilungs-Gel gekauft.
Der ZA muss noch warten.
Liebe Abendgrüße zu dir!
Liebe Andrea,
das ist ein so wunderbares Gedicht, hab Dank fürs Teilen hier - der Dichter ist mir auch komplett unbekannt! und ich kann alles, was du schreibst, total nachfühlen, du drückst das einfach perfekt aus! Genauso geht es mir auch ...und diese bipolare Jahreszeitenstörung habe ich 100% ebenfalls
Ein sonnig-frohes ungetrübtes Wochenende wünsche ich dir,
alles Liebe für dich,
Ocean
vom 10.06.2022, 14.00
Dankeschön, liebe Ocean! Auch für dich alles Liebe!