Morgentau
 

Es blitzt ein Tropfen Morgentau im Strahl des Sonnenlichts,
ein Tag kann eine Perle sein und ein Jahrhundert nichts.


Gottfried Keller




Wie die Gedanken sind,

die du am häufigsten denkst,

ganz so ist

auch deine Gesinnung.

Denn von den Gedanken

wird die Seele gesättigt.


Marc Aurel


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Des Menschen Leben …

ist der vorbeihuschende Augenblick des Lebendigen,

ist unser Kinderspiel auf Erden,

ein Lichtschatten,

ein fliegender Vogel,

Spur eines fahrenden Schiffes,

Staub, Nebelhauch,

Morgentau und aufbrechende Blume.


Gregor von Nazianz




Wenn die Stimmen
des Alltags
schweigen,
beginnt meine Seele
zu erzählen.

Morgentau




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Ingrid
Gute Besserung!
12.2.2022-22:34
Aiste
Hello :ok:
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Ingrid
Gute Besserung und ein schönes WE :ok:
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Ingrid
Schönes Bergfest und alles Gute,
wünscht dir die
Ingrid :)
22.10.2019-21:38
Ingrid
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende en famille :)
1.3.2019-16:52

Ausgewählter Beitrag

Es hat ein Weilchen gedauert

bis ich wieder etwas sehen konnte, als ich ins Haus kam. An einem nahtlos himmelblauen Tag ohne Sonnenbrille weiße Wäsche aufhängen, kann das Augenlicht ganz schön verwirren.



Gut, dass mein Computer-Eckchen schön abgedunkelt ist. Mir gefällt es so, allein schon, damit ich die Fotos richtig sehen kann. Außerdem finde ich jede Reflexion auf dem Monitor störend. Aber das nur nebenbei.


Erinnert hab ich mich heute, was „Wäschewaschen“ für meine Mutter bedeutete, als ich Kind war, also vor ca. 50 Jahren. 

Mit Waschbrett, Kernseife, Zinkasch und Badewanne. Geschleudert wurde im Waschraum. Das war so ein Riesenteil mit großer Kurbel. Die durfte ich immer drehen, bis das Wasser geschossen kam. Das fand ich toll.




Dann ging es vier Stockwerke nach unten in den Hof. Natürlich alles zu Fuß, denn sowas wie einen Aufzug gab es damals noch nicht. Im Hinterhof wurde die Wäscheleine gespannt und die Sachen zum Trocknen aufgehängt. Wenn etwas runterfiel, war es wieder schmutzig, denn von einer Wiese hinter dem Haus konnten wir nur träumen.




Mit der trockenen Wäsche "besuchten" wir dann paar Straßen weiter und einmal ums Eck die Mangelstube. Ich saß immer auf dem Tisch neben den Doggen, auf die die Wäsche gerollt wurde, bevor sie unter die Mangel kam, wie ihr sie HIER bewundern könnt. Das Teil in Bewegung setzen, zählte auch zu meinen Aufgaben … also den Schalter umlegen … hihi.




Die Leinentücher durfte ich dann zurück zur Betreuerin der Mangel bringen. Und natürlich die Gebühr von 50 Pfennig. Das weiß ich noch ganz sicher.




Ich kann mir das alles gar nicht mehr vorstellen, zumal meine Mutter auch voll berufstätig war.

Ja, wir hatten wesentlich weniger Wäsche, vorallem auch Kleidung, aber die war auch nicht so pflegeleicht wie heute.

Dennoch, ich denke gern daran zurück. Da ist auch keinerlei Erinnerung an Stress und Hetze. Im Gegenteil, alles ging irgendwie leise seinen Gang. Ach ja ...

Morgentau 17.05.2017, 12.00

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Kommentare zu diesem Beitrag

4. von Träumerle Kerstin

An die Wäscherolle kann ich mich auch erinnern. Immer nach der "großen Wäsche" - also Bettwäsche - ging es in die Mangelstube. Selbst habe ich sie die ersten Ehejahre auch noch genutzt. Ich habe es gehasst, wenn sich die Wäsche schief aufwickelte oder was klemmte. War schon gewaltig so eine Rolle.
Liebe Abendgrüße von Kerstin.

vom 17.05.2017, 20.18
Antwort von Morgentau:

Ja, so eine "bestückte" Dogge war höllisch schwer mit dem Leinentuch und der Wäsche darin.
Liebe Grüße zu dir!
3. von Irmi

Liebe Andrea,
durch deine Erzählung wurde ich auch in die Vergangenheit zurückgeworfen. Ich weiss es auch noch wie schwer es fiel. Hinter dem Haus hatten wir noch eine "Bleiche". Da wurde die Weißwäsche ausgelegt und gebleicht, damit sie schön weiß wurde.
Einen sonnigen Wochenteiler wünscht dir
Irmi


vom 17.05.2017, 19.54
Antwort von Morgentau:

Stimmt, daran kann ich mich auch erinnern, dass die Wäsche auf der Wiese ausgelegt wurde, sofern vorhanden.
Ein lieber Gruß zu dir, liebe Irmi!
2. von Helga/Rheinland

Deine Erzählung lässt auch mich zurückblicken und auch ich erinnere, dass meine Mutter den Waschtag als mühsam empfand. Die Kochwäsche wurde in einem riesigen Bottich angeheizt und Mutter kam dann immer schweißgebadet zurück, wenn alles fertig war.
Wir drücken einen Knopf und alles läuft von alleine ... wie sehr hat sich doch alles verändert.
Danke auch für Deine stimmungsvollen Naturbilder, liebe Andrea!
Ein Gruß von Helga

vom 17.05.2017, 15.48
Antwort von Morgentau:

Ja, vieles hat sich verändert, liebe Helga, und unsere Belastungsgrenze ist dabei glaub um einiges geschrumpft.

Ein lieber Gruß zu dir!
1. von Birgit

Liebe Morgentau,

gerade wollte ich zu deinem vorigen Eintrag kommentieren, und da sehe ich den neuen :) wie schön. Hach, deine wunderbaren Aufnahmen ..Pusteblumenwiesen und spannungsgeladene Wolkenstimmung ..

Deine Erinnerungen habe ich gespannt gelesen ..das kann man sich heute gar nicht mehr so vorstellen, wie die Menschen das geschafft haben, und - ja, wie du sagst, früher war alles viel weniger hektisch .. Die Automatisierung heutzutage hat uns nicht wirklich mehr Ruhe gebracht, und das Gefühl des chronischen Zeitmangels gab es, glaube ich, in dem Ausmaße früher nicht ..und auch nicht so viel Lärm.

Weniger ist mehr ..so oft trifft das zu.

Aber auf diesen Wiesen ..da habe ich manchmal das schöne Gefühl, die Zeit bleibt stehen oder ich befinde mich irgendwo in einem zeitlosen "Raum" ..

Ganz liebe Grüße zu dir :)
Birgit



vom 17.05.2017, 12.08
Antwort von Morgentau:

Vielleicht waren damals die Verlockungen noch nicht so groß und allumfassend ... und die Möglichkeiten wesentlich geringer, die Zeit nach der Arbeit zu gestalten. Man hatte auch nicht das Gefühl, was zu verpassen, wie man heute meinen könnte, wenn man all das liest, was es gibt und und und. Ach, du weißt schon, liebe Birgit, gell? Fakt ist, dass man Gestern und Heute nicht vergleichen kann.
Alles hat halt seinen Preis - damals wie heute - und vieles liegt in unserer Hand ...

Danke für deine Gedanken und ganz liebe Grüße!