Morgentau
 

Es blitzt ein Tropfen Morgentau im Strahl des Sonnenlichts,
ein Tag kann eine Perle sein und ein Jahrhundert nichts.


Gottfried Keller




Wie die Gedanken sind,

die du am häufigsten denkst,

ganz so ist

auch deine Gesinnung.

Denn von den Gedanken

wird die Seele gesättigt.


Marc Aurel


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Des Menschen Leben …

ist der vorbeihuschende Augenblick des Lebendigen,

ist unser Kinderspiel auf Erden,

ein Lichtschatten,

ein fliegender Vogel,

Spur eines fahrenden Schiffes,

Staub, Nebelhauch,

Morgentau und aufbrechende Blume.


Gregor von Nazianz




Wenn die Stimmen
des Alltags
schweigen,
beginnt meine Seele
zu erzählen.

Morgentau




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Ingrid
Gute Besserung!
12.2.2022-22:34
Aiste
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Ingrid
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Ausgewählter Beitrag

Auch der gefühlte 100. Tag ...

(oder sind es real gar noch mehr?) ohne Sonne in Folge ... mit eisigem Wind ... ohne Wärme und Farbe ... hat mich wieder ans Haus gefesselt. Der Wald macht immer noch einen traurigen Eindruck, die Wege sind matschig, die schmutzigen Schneereste hässlich ... und alles scheint noch wie erstarrt. Auf den Wiesen, Waldböden und Bäumen traut sich noch nichts aus Erde und Holz. Zu gefährlich, sich dabei den Tod zu holen.

Mich erinnert diese Atmosphäre unweigerlich an die Zeit vor drei Jahren, als mein lieber Mann gestorben war und ich damit klar kommen musste, von nun an jeden Tag ohne ihn erleben zu müssen. Heute weiß ich, dass ich damals noch unter Schock stand. Wie hätte ich sonst diese grausame Zeit überlebt. Ein Mensch, den ich über alles geliebt habe, der mein Fels in der Brandung war, mein bester Kamerad, mein Held, mein Herz ... wie nur konnte ich auch nur einen Tag ohne ihn weiterleben?

Wie oft liest man von Situationen, die Menschen widerfahren, bei denen man sich fragt, wie das dieser Mensch nur aushalten kann oder konnte. Die Vorstellungskraft reicht einfach nicht aus, dies irgendwie begreifen zu können. Und doch muss der Mensch wohl so konzipiert sein, dass es irgendwie geht.
Zumindest ist bei den meisten der Überlebenswillen wohl die wichtigste Triebfeder, die wir bei der Geburt mitbekommen haben. Oder man verändert sich irgendwie ... wird fast unbemerkt zu einem anderen Ich.

Was mich anbelangt, glaube ich, dass ich noch immer ziemlich verdränge. Warum sonst ist sein Schrank noch immer unberührt, warum kann ich mich von seiner Kleidung nicht trennen? Warum habe ich soviel Angst davor, ihn zu öffnen ... ?
All die anderen Sachen ... seine unzähligen Bücher, Werkzeuge etc., die im Haus bleiben, kann ich gut sehen. Selbst die Lesezeichen, die ich zuweilen in seinen Lieblingsbüchern finde, bleiben für immer auf genau dieser Seite. Ich finde es so schön ...
Aber was ist mit seiner Kleidung? Wird es nach drei Jahren nicht Zeit, mich endlich davon zu trennen?

Morgentau 06.04.2013, 18.04

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Kommentare zu diesem Beitrag

2. von Sonnenwölfin

..wie Ellen denk ich auch, da gibt es keine vorgeschriebene Zeit ..und warum seine Kleidung nicht für immer behalten? was würde dagegen sprechen .. Solange wie es für dich richtig ist ..solange ist die Zeit auch in Ordnung, denk ich.

Verdrängen ist sicher auch eine Art Selbstschutz, um mit dem Unsäglichen einigermaßen zurechtzukommen. Und auch hier find ich - warum sich mit aller Gewalt konfrontieren mit etwas, das mit etwas Verdrängung einfach etwas ..etwas ..leichter zu ertragen ist? Du erträgst ohnehin schon praktisch Untragbares .. deine große Stärke habe ich schon immer so sehr bewundert.

Verdrängen ..tu ich auch ... es geht gar nicht anders ..

Eine ganz, ganz liebe Umarmung für dich von deiner Wölfin :ok:

vom 09.04.2013, 11.45
1. von elsuho

Wer bestimmt das denn, WANN diese Zeit ist? Wieder mal die Gesellschaft, die alles vorschreibt und besser weiß, was angeblich gut und richtig ist? Ich denke, jeder muß mit seinem Schmerz und dem Verlust irgendwie umgehen. Und jeder versucht es so, wie es für ihn am besten ist. Keiner hat das Recht, sich anzumaßen zu urteilen und verurteilen, was man tun sollte.
Ganz liebe Umärmels!
Deine Ellen

vom 06.04.2013, 19.10