Lieber schüchtern

3. von Wellentaucherin

Da kann ich mich nur komplett anschließen, liebe Morgentau. Bin außerdem ja eh schüchtern

So eine Art - die erinnert echt an "Eiszeit".

Müssen die Menschen ihre Gefühle mehr schützen - dass sie bewußt so kalt rüberkommen?

oder sind sie tatsächlich so eiskalt und abgestumpft?

Ich mag am liebsten den Mittelweg. Die Süßholzraspler sind auch nicht mein Ding, und ich bevorzuge einfache, ehrliche und direkte Worte -

aber das muss deswegen nicht kalt und brutal rüberkommen. Freundlich, direkt, ehrlich und - mit der Überlegung "wie kommt das, was ich sage oder schreibe, beim Gegenüber an". Das hat auch was mit Respekt vor dem anderen zu tun. Die, die so ganz nüchtern schreiben, machen es sich m. E. auch arg einfach ..

Ich wünsche dir nur freundliche Worte und Begegnungen heute

vom 30.10.2014, 09.05
Antwort von Morgentau:

Ich bin auch sehr schüchtern und schäme mich oft deswegen. Aber gestern, da musste ich denken, dass das nicht so schlimm ist, wie diese aalglatte ... nüchterne Art.
Ich glaube, auch das ist ein Phänomen unserer hektischen Zeit. Es muss alles funktionieren - da bleibt keine Zeit für Gefühle. Traurig ist das, sehr traurig.

2. von Linda

Ich weiß, was du meinst. Ich kenne allerdings auch das Gegenteil. So viel Übertriebenheit und alles, daß man nicht weiß, was davon echt ist - und was nicht ... Hm. ein gesunder Mittelweg wäre gut, oder?
Einen schönen Abend für dich, ganz viel Gemütlichkeit!
Deine Linda

vom 29.10.2014, 19.44
Antwort von Morgentau:

Du meinst sicher die Süßholzraspler, liebe Linda, gell? Ach, weißt du, von der Sorte gibt es auch nicht mehr allzuviele .. Und wenn ich so nachdenke, sind die mir allemal lieber, als Menschen, die wie Roboter wirken und nur noch zu funktionieren scheinen.

1. von FrauFrisch

Hat dich jemand "nüchtern" getroffen, liebes Tautröpfchen?
Es klingt so zwischen den Zeilen.
Harsche Sätze sollte man so schnell wie möglich vergessen oder meinetwegen auch verdrängen. Sie verfolgen einem und machen traurig, hilflos, klein. Ich kenne es sehr gut. Wenn ich 9 liebe Sätze oder Kritiken oder Töne höre und einen harschen, so siegt der harsche, nüchterne ... und ich brauche lange, um mich wieder gerade zu biegen. Doof, nicht?
So sind wir halt, wir Sensibelis.
Aber zum Troste: ich kenne einige gute AutorInnen, auch solche, die schon sehr erfolgreich sind oder waren. Sie leiden genauso wie wir unter dem Nüchternen, auch wenn man es ihnen von außen nicht anmerkt.

Lieber Abendgruß von deiner handwerkermüden Ele

PS: Gerade habe ich deine Mail entdeckt. Ich melde mich dazu noch ... wenn ich es neute nicht schaffe, bitte nicht böse sein.


vom 29.10.2014, 17.54
Antwort von Morgentau:

Nein, liebe Ele, zum Glück hat es im Moment keinen aktuellen persönlichen Grund, weshalb ich mir hier mal ein wenig Luft gemacht habe. Aber es genügt schon, was man tagtäglich diesbezüglich erleben und erfahren muss. Wie oft wird man von so einem eisernen, starren Blick getroffen ... hört oder liest solche kalten, nüchternen Worte, oft ohne jeglichen emotionalen Bezug. Ich finde das erschreckend. Gehen den Menschen die herzlichen Gefühle aus?